--- Hook --- Wir beleuchten heute, wie das Werbeplus bei Plattformen ankommt und warum ChatGPT auf Rang fünf der meistbesuchten Websites steht. Außerdem berichten wir über die polizeilichen Ermittlungen gegen betrügerische Werbung, werfen einen Blick in den Fachartikel von Jochen Razum über generationenübergreifende Kundenerfahrungen ohne Klischees und diskutieren im Podcast mit Christiane Konrad, wie empathische KI den Kundenservice revolutioniert. --- Thema 1 --- Der deutsche Werbemarkt wird im Jahr zweitausendfünfundzwanzig moderat um drei Komma zwei Prozent wachsen. Die Netto-Werbeerlöse steigen auf insgesamt siebenundzwanzig Komma vierundfünfzig Milliarden Euro. Die Werbeinvestitionen, die auch Honorare und Produktionskosten umfassen, wachsen auf neununddreißig Komma dreizehn Milliarden Euro, was einem Anstieg von zwei Komma neun Prozent entspricht. Der Gesamtmarkt für kommerzielle Kommunikation wird damit fünfzig Komma sechsundsechzig Milliarden Euro erreichen, was einem Zuwachs von ein Komma acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz dieses Wachstums profitieren deutsche Medien nur begrenzt, da die Zuwächse stark auf einige wenige globale Plattformen konzentriert sind. Digitale Werbung bleibt der Haupttreiber, während traditionelle Kanäle geringere Steigerungen oder sogar Rückgänge verzeichnen. Diese Entwicklung verdeutlicht die Dominanz internationaler Akteure im deutschen Werbemarkt. Die ZAW-Trendbefragung zeigt zudem eine minimale Verbesserung der Branchenstimmung, wobei viele Unternehmen für das zweite Halbjahr zweitausendfünfundzwanzig stagnierende Entwicklungen erwarten. Der Präsident des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft betont, dass nachhaltiges Wachstum nur durch verlässliche politische Rahmenbedingungen und weniger Regulierungsschwankungen möglich sei. --- Thema 2 --- Im Jahr zweitausendfünfundzwanzig hat sich ChatGPT als führender KI-Chatbot etabliert und gehört zu den fünf meistbesuchten Websites weltweit. Die Plattform erzielt etwa achtzig Prozent des globalen Traffics im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz. Dies markiert einen Wendepunkt, da generative KI von einer Spielerei der Early Adopter zu einem festen Bestandteil der digitalen Routinen vieler Nutzer geworden ist. Besonders auffällig ist der Anstieg älterer Nutzer, die maßgeblich zum Wachstum von generativer KI beitragen. Die monatlichen Webbesuche steigen auf rund sieben Milliarden, wobei mobile Apps zunehmend als zentrale Nutzungspunkte fungieren. ChatGPT bleibt trotz wachsender Konkurrenz durch andere Plattformen wie Gemini und Claude der klare Marktführer. Es verzeichnet etwa einundvierzig Millionen monatlich aktive App-Nutzer und zeigt eine hohe Nutzungsintensität im Mobile-Bereich. Die Interaktionen werden komplexer, da Nutzer durchschnittlich sechzig Wörter pro Eingabe verwenden. Generative KI verändert auch die Mechanik der Online-Entdeckung, wobei Marken über Sichtbarkeit und Erwähnungen statt über Rankings gefunden werden. KI-gestützte Plattformen nutzen zunehmend Live-Webdaten, was die Bedeutung vertrauenswürdiger Quellen erhöht. Marken müssen sich auf ein neues Umfeld einstellen, in dem KI entscheidend dafür ist, welche Inhalte wahrgenommen werden. --- Thema 3 --- Die Polizei hat in Deutschland und Israel eine umfassende Ermittlung gegen betrügerische Werbung im Bereich des Cybertrading eingeleitet. Bei einer Razzia am fünfundzwanzigsten November wurden insgesamt vierzehn Objekte durchsucht, darunter Standorte in Tel Aviv und Düsseldorf. Die Ermittlungen zielen darauf ab, die Hintermänner eines Affiliate-Netzwerks zu identifizieren, das Anleger mit gefälschter Werbung und angeblich KI-optimierten Gewinnversprechen auf unseriöse Plattformen gelockt hat. Bislang wurden mindestens dreitausenddreihundert deutsche Opfer an betrügerische Callcenter weitergeleitet, die über eine Million Euro erbeutet haben. Experten vermuten, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher liegen. Die Betrüger nutzen psychologische Tricks, um Vertrauen aufzubauen, indem sie gefälschte Erfolgsgeschichten und manipulierte Videos prominenter Persönlichkeiten einsetzen. Ein Beispiel hierfür ist ein Deepfake-Video eines Skirennfahrers, das angebliche Gewinne in Bitcoin-Investitionen vorgetäuscht hat. Die Razzia zielt darauf ab, die Akteure zu stoppen, die massenhaft Daten potenzieller Anleger sammeln und an betrügerische Callcenter verkaufen. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Jochen Razum wird die Notwendigkeit betont, veraltete Annahmen über Altersgruppen in der Customer Experience zu überwinden. Jochen Razum erläutert, dass Vertrauen, Relevanz und persönliche Nähe die Grundlagen moderner Kundenbeziehungen bilden. Eine globale Studie zeigt, dass viele Unternehmen Potenzial verschenken, weil sie ihre Strategien nicht an die tatsächlichen Bedürfnisse aller Generationen anpassen. Nach Einschätzung von Jochen Razum ist die Vorstellung, ältere Kunden bevorzugten analoge Kommunikation, überholt. Vielmehr wünschen sich Konsumenten aller Altersgruppen konsistente Erlebnisse über alle Kanäle hinweg. Zudem zeigt die Studie, dass auch Babyboomer offen für neue Technologien sind und digitale Self-Services schätzen. Jochen Razum hebt hervor, dass Vertrauen nicht mehr primär durch Tradition, sondern durch Transparenz entsteht. Eine zukunftsfähige Customer Experience sollte daher Generationen mitdenken, ohne sie zu stereotypisieren. Erfolgreiche Marken setzen auf personalisierte Erlebnisse und intelligente Omnichannel-Strategien, die echte Nähe bieten. Digitale Barrierefreiheit wird zunehmend zum Standard, um allen Kunden gerecht zu werden. Letztlich betont Jochen Razum, dass eine nachhaltige Customer Experience auf echtem Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen basiert. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Christiane Konrad wird erörtert, wie empathische Künstliche Intelligenz den Kundenservice verändert. Dabei wird aufgezeigt, dass RTL Plus den klassischen Kontaktprozess revolutioniert hat, indem das Unternehmen auf einen GenAI-Chatbot setzt, der bereits beim ersten Kontakt mehr als neunundachtzig Prozent der Kundenanfragen beantwortet. Dies führt zu einer signifikanten Verbesserung der Kundenerfahrung, da Frustration verringert und die Conversion erhöht wird. Christiane Konrad erklärt, dass der Erfolg nicht nur auf der Technologie beruht, sondern auch auf der sorgfältigen Arbeit im Hintergrund, insbesondere dem richtigen Prompting und der Verwendung hochwertiger Trainingsdaten. Transparenz spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da RTL Plus offenlegt, dass es sich um einen Bot handelt, was Vertrauen schafft. Zudem betont sie, dass die Qualität der Daten entscheidend ist, um präzise Empfehlungen auszusprechen. Schließlich wird hervorgehoben, dass Kundenservice omnichannel sein muss, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Der Second Screen wird als wichtiger Bestandteil dieser Strategie identifiziert.