--- Hook --- Wir beleuchten heute, warum Malerinnen als Influencerinnen erfolgreich sind, und wie Amazon sein Werbegeschäft ausbaut. Außerdem berichten wir darüber, dass Ad Fraud zunehmend an Bedeutung gewinnt, im Fachartikel von Björn Lorenzen erfahren wir, warum AI Search SEO ablöst, und im Podcast mit Oliver Bohl diskutieren wir, wie Unternehmen ihre digitale Experience anpassen müssen. --- Thema 1 --- MissPompadour zeigt, wie Malerinnen als Influencer erfolgreich sein können, indem sie Community, Social Media und Public Relations kombinieren. Das Unternehmen verkauft Wandfarben online und verzeichnet kontinuierliches Wachstum, trotz der Herausforderungen im E-Commerce. Über eine Million Follower, überwiegend weiblich, interagieren aktiv in den sozialen Medien und laden monatlich mehr als siebzehntausend Vorher-nachher-Bilder hoch. Diese authentischen Inhalte stärken das Vertrauen und die Kaufbereitschaft der Kunden. MissPompadour hat seine Community mit minimalem Budget eigenständig aufgebaut und setzt auf direkte Kommunikation sowie Content-Erstellung ohne externe Agenturen. Das Marketing basiert auf einem Mix aus verschiedenen Kanälen, darunter Social Media, Influencer Marketing, Public Relations und Fernsehwerbung. Die Marke agiert sowohl als Händler als auch als Medienunternehmen und kontrolliert alle Inhalte. Die Produkte sind qualitativ hochwertig und im mittleren Preissegment angesiedelt, was sie gegenüber günstigeren Wettbewerbern absichert. Die Zukunftsstrategie des Unternehmens umfasst internationale Expansion, die Eröffnung eigener stationärer Läden und Kooperationen mit Baumärkten. MissPompadour demonstriert, dass Nischenprodukte im E-Commerce durch Community, Content und gezieltes Marketing erfolgreich positioniert werden können. --- Thema 2 --- Amazon hat seine Advertising-Aktivitäten erheblich ausgeweitet, indem es eine globale Plattform geschaffen hat, die Künstliche Intelligenz-Tools, Demand-Side-Platform und Streaming-Werbung integriert. Mit dem neuen Campaign Manager vereint Amazon die Ads Console und die Demand-Side-Platform, sodass Unternehmen ihre Werbekampagnen über eine zentrale Oberfläche planen, steuern und analysieren können. Ergänzend wird der Ads Agent in der Amazon Marketing Cloud eingeführt, der mithilfe von Künstlicher Intelligenz komplexe Daten in umsetzbare Marketing-Insights umwandelt. Ein weiterer bedeutender Schritt ist die Möglichkeit, Werbung auf externen Streamingdiensten wie Netflix und Spotify über die Amazon Demand-Side-Platform zu buchen, was die Reichweite der Werbetreibenden, insbesondere im deutschen Markt, erhöht. Amazon hat sich damit als eines der einflussreichsten Werbenetzwerke weltweit etabliert. Im dritten Quartal erzielte das Unternehmen bereits einen Werbeumsatz von rund siebzehn Milliarden US-Dollar. Das Segment der Prime Video Ads wächst besonders stark und erreicht monatlich über dreihundertfünfzehn Millionen Nutzer in sechzehn Ländern. Die Vereinheitlichung der Werbestrukturen stellt einen wichtigen Schritt in Richtung eines KI-gestützten, kanalübergreifenden Werbe-Ökosystems dar. --- Thema 3 --- Ad Fraud ist ein bedeutendes Thema, das alle Online-Kampagnen betrifft und die Performance-Daten erheblich verzerrt. Marketingteams stehen vor der Herausforderung, Transparenz, Standards und Kontrolle aktiv zu nutzen, um sowohl Budgets als auch Daten zu schützen. Betrügerische Aktivitäten, wie Pixel Stuffing, Domain Spoofing und App-Spoofing, können oft nicht sofort erkannt werden. Obwohl Reichweiten und Klickzahlen korrekt erscheinen mögen, können Bots oder manipulierte Webseiten die tatsächlichen Daten verfälschen. Besonders im Bereich Connected TV sind hohe Tausend-Kontakt-Preise und fehlende Standards anfällig für Betrug. Künstliche Intelligenz kann helfen, Auffälligkeiten schneller zu identifizieren, birgt jedoch auch das Risiko, dass Betrüger ihre Techniken weiterentwickeln. Ein aktives Management ist unerlässlich: Prozesse sollten nachvollziehbar sein, Lieferketten kurz gehalten und Partner sorgfältig geprüft werden. Die Kombination aus Transparenz, Standards und Kontrolle ist entscheidend, um Ad Fraud wirksam zu bekämpfen. Tools wie DoubleVerify, IAS oder Fraud0 ermöglichen Echtzeit-Monitoring, erfordern jedoch geschulte Teams zur richtigen Interpretation. Ein professionelles Vorgehen bedeutet, Risiken klar zu benennen und strategische Entscheidungen auf fundierten Informationen zu basieren. Ad Fraud ist somit eine Managementaufgabe, die aktives Handeln erfordert, um die Wirkung digitaler Werbung zu sichern. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Björn Lorenzen wird die Entwicklung von Suchmaschinenoptimierung hin zu KI-gestützter Sichtbarkeit thematisiert. Björn Lorenzen erläutert, dass die Sichtbarkeit in der KI-Suche nicht mehr durch klassische SEO-Strategien, sondern durch die Qualität, Aktualität und Struktur von Daten bestimmt wird. Er weist darauf hin, dass etwa sechsundachtzig Prozent der KI-Zitate aus Markenquellen stammen, was bedeutet, dass Unternehmen die Kontrolle über ihre Sichtbarkeit größtenteils selbst in der Hand haben. Nach Einschätzung von Björn Lorenzen sind saisonale und regionale Informationen entscheidend, um in KI-Suchsystemen relevant zu bleiben. Unternehmen, die ihre Daten strukturiert und aktuell halten, können ihre Sichtbarkeit gezielt erhöhen. Zudem hebt er hervor, dass eine breite Präsenz in Publisher-Netzwerken und Verzeichnissen die Wahrscheinlichkeit erhöht, in KI-Ergebnissen prominent zu erscheinen. Lorenzen betont die Bedeutung von Bewertungen und Social Signals, die die Antwortqualität beeinflussen. Unternehmen sollten ihre Daten zentral bündeln und regelmäßig aktualisieren, um den Anforderungen von KI-Systemen gerecht zu werden. Abschließend stellt er fest, dass Sichtbarkeit nicht über Rankings entsteht, sondern durch die Bereitstellung relevanter Informationen zum richtigen Zeitpunkt. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Oliver Bohl wird besprochen, wie Unternehmen ihre digitale Experience anpassen müssen, um den Veränderungen im Marketing gerecht zu werden. Oliver Bohl erklärt, dass die Priorität auf Agent Ready liegt, da sich die Art, wie Menschen Informationen suchen, grundlegend gewandelt hat. Google-Anfragen sind nicht mehr nur Stichworte, sondern ausformulierte Fragen. KI-Agenten übernehmen zunehmend die Recherche und liefern nur wenige Empfehlungen. Unternehmen müssen ihre Content-Strategie darauf ausrichten, von diesen Systemen als erste Option erkannt zu werden. Ein weiterer Aspekt ist die Nutzung synthetischer Personas, die auf echten Kundendaten basieren. Diese digitalen Zwillinge ermöglichen es, Marketingmaßnahmen präzise zu testen, bevor sie live gehen. Besonders im Luxussegment zeigt sich der Nutzen, da Hunderte simulierte Nutzer durch Angebote getestet werden können. Hyperpersonalisierung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Websites und Apps passen sich blitzschnell an die individuellen Nutzer an. Zudem müssen Produktdaten zu Beratungsinhalten werden, um Kundenfragen umfassend zu beantworten. Schließlich muss die gesamte Customer Journey neu gedacht werden, da KI-Agenten weniger nachsichtig sind und bei fehlenden Informationen den Prozess abbrechen. Unternehmen, die nicht aus einem Guss arbeiten, riskieren, den Anschluss zu verlieren.