--- Hook --- Wir beleuchten heute, wie Walmart mit seinem ersten Katalog neue Wege geht, und wie die Mode-PR auf innovative Plattformen setzt. Außerdem berichten wir über Samsungs Werbestrategie auf deutschen Kühlschränken, im Fachartikel von Martin Gliesche über KI-Agenten als neue E-Commerce-Käufer und im Podcast mit Nina Walorski über den Wandel im Kundenservice der Wohnungswirtschaft. --- Thema 1 --- Walmart hat im August erstmals einen Home-Katalog veröffentlicht, der sich auf Möbel und Dekoration konzentriert. Ziel des Katalogs ist es, die Nachfrage vor der Weihnachtszeit zu steigern und Kunden aller Zielgruppen zu inspirieren. Der Katalog zeigt eine Vielzahl von Produkten, darunter Sofas, Tische und Haushaltsgeräte, in verschiedenen Wohnkontexten wie Wohnzimmer und Küche. Durch Texte und QR-Codes werden die Leser direkt zum Online-Shop geleitet. Diese Maßnahme verdeutlicht die anhaltende Bedeutung von Printmedien im Marketingmix und Walmarts Strategie, sowohl einkommensschwächere als auch einkommensstärkere Kunden anzusprechen. Der Senior Vice President Home bei Walmart U.S. betont, dass hochwertige Produkte für alle Kunden erschwinglich bleiben sollen. Der Katalog wurde an neue sowie bestehende und inaktive Kunden versendet, wobei die ersten Engagement-Zahlen die Erwartungen übertreffen. Walmart hat in den letzten Jahren sein Home-Sortiment erweitert und setzt auf Premium-Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen. Der Katalog soll Aufmerksamkeit generieren, Kundenbeziehungen stärken und inspirierende Wohnideen zugänglich machen. Damit zeigt Walmart, dass kreative Inhalte in Kombination mit digitalen Kanälen die Markenwahrnehmung und Kaufbereitschaft effektiv steigern können. --- Thema 2 --- Die Mode-PR befindet sich in einem grundlegenden Wandel, der durch neue Plattformen wie Substack und TikTok Shop sowie durch die zunehmende Bedeutung von AI-Suche geprägt ist. Diese Veränderungen beeinflussen, wie Marken Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit aufbauen. In diesem Kontext spielt Affiliate-Marketing eine entscheidende Rolle, da Influencer als wichtige Multiplikatoren für Verkauf und Reputation fungieren. Traditionelle Medienarbeit allein genügt nicht mehr; PR-Teams müssen ihre Strategien an eine Vielzahl von Kanälen anpassen, um relevant zu bleiben. Neue Technologien, insbesondere AI-Tools von Agenturen und Plattformen, automatisieren zeitintensive Aufgaben und ermöglichen es PR-Teams, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren: Beziehungen und Kreativität. Plattformen wie ShopMy oder LTK bieten die Möglichkeit, Traffic und Verkäufe zu messen, was in der Vergangenheit eine Herausforderung darstellte. Real-Life-Beispiele zeigen, wie Marken wie The RealReal und Staud diese neuen Kanäle effektiv nutzen. Das moderne Playbook für Fashion-PR vereint somit strategische Plattformnutzung, Effizienzsteigerung durch KI und den Fokus auf menschliche Kreativität. Wer diese Balance meistert, kann seine Markenbotschaften erfolgreich platzieren. --- Thema 3 --- Samsung hat ein Pilotprojekt gestartet, bei dem Werbung auf den Displays seiner Family-Hub-Kühlschränke angezeigt wird. Dieses Vorhaben betrifft bereits ausgelieferte Geräte mit Bildschirmen von einundzwanzig und zweiunddreißig Zoll, die durch ein Software-Update aktualisiert wurden. Neben nützlichen Widgets wie Wetter, Kalender oder Nachrichten werden nun auch ausgewählte Werbeanzeigen eingeblendet, zunächst ausschließlich für Samsung-Produkte und Zubehör. Offiziell bezeichnet das Unternehmen dieses Projekt als Test, um die Integration kontextbezogener Informationen zu prüfen, was jedoch den Eindruck erweckt, dass langfristig Werbeeinnahmen über bestehende Geräte erzielt werden sollen. Nutzer äußern Kritik, da Werbung nachträglich auf teuren Geräten aktiviert wurde, ohne dass eine ursprüngliche Zustimmung eingeholt wurde. Zwar kann die Funktion derzeit deaktiviert werden, jedoch wird befürchtet, dass diese Option in Zukunft eingeschränkt sein könnte. Samsung betont, dass die Anzeigen aktuell nicht personalisiert sind und keine Nutzerdaten erhoben werden, zumindest vorerst. Dieses Experiment verdeutlicht den Trend, digitale Haushaltsgeräte als neue Werbeflächen zu nutzen, wobei Datenschutz und Nutzerakzeptanz zentrale Herausforderungen darstellen. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Martin Gliesche wird die Entwicklung von E-Commerce und die Rolle von Künstlicher Intelligenz als Einkaufsassistenten thematisiert. Martin Gliesche erläutert, dass die Ansprüche der Konsumenten an den E-Commerce gestiegen sind und sie nicht nur einen bequemen Einkauf erwarten, sondern auch inspiriert werden möchten. Der Artikel identifiziert neun Trends, die Markenhersteller und Händler bis zum Jahr zweitausendsechsundzwanzig berücksichtigen sollten. Nach Einschätzung von Martin Gliesche wird die Experience Economy zur neuen Währung, wobei das Kauferlebnis entscheidend ist. Zudem betont er die Bedeutung von Agentic Commerce, wo KI-Agenten zunehmend Aufgaben im Online-Shopping übernehmen. Digital Shelf Intelligence wird als Schlüssel zur Transparenz am Online-Regal hervorgehoben, während Social Commerce und Online-to-Offline-Integration neue Verkaufsstrategien darstellen. Martin Gliesche weist darauf hin, dass Nachhaltigkeit und Transparenz für Konsumenten an Bedeutung gewinnen und dass die Payment Experience zunehmend unsichtbar wird. Abschließend betont er, dass der E-Commerce datengetrieben sein muss, um Kundenzentrierung und ein positives Einkaufserlebnis zu gewährleisten. Die Grundlage für den Erfolg bleibt eine verlässliche Produktkommunikation. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Nina Walorski wird der Wandel des Kundenservices in der Wohnungswirtschaft besprochen. Dabei bleibt das Telefon vorerst der dominierende Kontaktkanal für Mieter. Obwohl digitale Kanäle wie Kundenportale zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist der persönliche Kontakt für die Kundenzufriedenheit nach wie vor zentral. Nina Walorski erklärt, dass Unternehmen hybride Lösungen entwickeln sollten, um beide Kommunikationswelten intelligent zu verbinden. Ein wichtiger Aspekt ist die KI-gestützte Schadensaufnahme, die die bisherige Icon-basierte Methode durch natürliche Dialoge ersetzt. Mieter können ihre Probleme in eigenen Worten schildern, was die Klassifizierung von Schäden verbessert und die Bearbeitung beschleunigt. Zudem macht die Möglichkeit, Fotos hochzuladen, die Schadensmeldung zugänglicher und erhöht die Bereitschaft der Mieter, Probleme zu melden. Die Automatisierung entlastet die Mitarbeiter, sodass sie sich auf komplexere Fälle konzentrieren können, während die KI die Vorklassifizierung übernimmt. Nina Walorski betont, dass die Einführung von KI nicht dazu dienen sollte, menschliche Expertise zu ersetzen, sondern repetitive Tätigkeiten zu automatisieren. Eine offene Kommunikation über die Rolle der KI ist entscheidend, um Ängste abzubauen und Akzeptanz zu schaffen. Der empathische Kontakt bleibt in der Wohnungswirtschaft unverzichtbar.