--- Hook --- Wir beleuchten heute, wie Uber Lieferdaten für das Marketing nutzbar macht und warum Verbraucher gegen irreführende Betreffzeilen klagen. Außerdem schauen wir auf die Integration von Social Media in die Google Search Console, diskutieren im Fachartikel von Martin Hartig über Voicebots im Lead-Funnel und hören im Podcast mit Désirée Mai, wie Retailer und Brands zueinanderfinden. --- Thema 1 --- Uber hat mit „Uber Intelligence“ eine neue Insights-Plattform ins Leben gerufen, die es Werbetreibenden ermöglicht, tiefere Einblicke in das Verhalten von Millionen Nutzerinnen und Nutzern zu gewinnen. Diese Plattform kombiniert Ride- und Delivery-Daten mit den eigenen Kundendaten der Marken, ohne personenbezogene Informationen offenzulegen. Ermöglicht wird dies durch eine Partnerschaft mit LiveRamp, das eine datenschutzkonforme Clean-Room-Umgebung bereitstellt. In dieser Umgebung können Unternehmen ihre Daten sicher zusammenführen und Zielgruppen anhand von Bewegungs- und Konsummustern identifizieren. Uber sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt zur Weiterentwicklung seines Werbegeschäfts, das auf einen Jahresumsatz von rund eineinhalb Milliarden US-Dollar zusteuert. Mit Uber Intelligence können Marken ihre Zielgruppen direkt über verschiedene Werbeplätze in der Uber-App und anderen Umgebungen ansprechen. Analysten werten diesen Schritt als Zeichen für die Reife des Werbemodells, da ausgereifte Plattformen zunehmend Mehrwert durch Daten und Targeting bieten. Datenschutz bleibt ein zentrales Anliegen, und LiveRamp gewährleistet, dass keine Rohdaten weitergegeben werden. Uber positioniert sein Angebot als vertrauenswürdigen Ansatz zur Datennutzung, ohne die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer zu gefährden. --- Thema 2 --- In den USA haben zwei Verbraucher aus Washington Klage gegen das Transportunternehmen Pods Enterprises eingereicht. Der Vorwurf lautet, dass Pods irreführende Betreffzeilen in E-Mails verwendet, die eine falsche Dringlichkeit suggerieren. Dies führe zu einem Entscheidungsdruck, der Verbraucher davon abhalte, alternative Angebote zu prüfen. Die Kläger streben eine Sammelklage an, um gegen diese Marketingpraktiken vorzugehen. Die Klage geht über die Betreffzeilen hinaus und wirft Pods vor, E-Mail-Adressen mit Standortdaten zu verknüpfen, um gezielte Botschaften zu versenden. Trotz dieser Vorwürfe sehen Experten bislang keine Anzeichen für zivil- oder strafrechtliche Konsequenzen. Personalisierte Kommunikation ist im E-Mail-Marketing gängig und trägt zur Zustellbarkeit bei. Zudem führt einer der Kläger eine ähnliche Klage gegen Papa John’s, da auch dieses Unternehmen angeblich Betreffzeilen verwendet, die künstliche Dringlichkeit erzeugen. Beide Klagen wurden beim Superior Court des King County eingereicht und spiegeln wider, dass US-Gerichte zunehmend mit solchen Fällen konfrontiert werden. --- Thema 3 --- Die Google Search Console plant, Social-Media-Daten in ihre Insights zu integrieren. Dieses neue Experiment wird zunächst nur für eine begrenzte Anzahl ausgewählter Websites durchgeführt. Die Integration ermöglicht es, die Performance von Websites sowie von Social-Media-Kanälen wie YouTube, TikTok und Instagram in einem gemeinsamen Dashboard zu betrachten. Nutzer erhalten ein Pop-up, das sie auffordert, die erkannten Kanäle zu bestätigen. Die neue Ansicht bietet eine einheitliche Sicht auf die Reichweite sowohl in der Suche als auch in den sozialen Medien. Zu den angezeigten Metriken gehören zusätzliche Traffic-Quellen aus Bild-, Video- und News-Suche sowie Google Discover. Außerdem werden Klicks und Impressionen angezeigt, die Social-Profile über die Google-Suche generieren. Weitere Insights umfassen die Performance einzelner Inhalte, Trends bei Social-Seiten, relevante Suchanfragen und die wichtigsten Herkunftsländer der Nutzer. Da es sich um ein experimentelles Rollout handelt, ist der Zugriff auf diese neuen Insights derzeit stark limitiert. Google betont, dass nur automatisch identifizierte Websites und Social Channels einbezogen werden. Die Integration könnte wertvolle Einblicke bieten und Website-Betreibern eine umfassendere Sicht auf ihre Präsenz in der Google-Suche ermöglichen. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Martin Hartig wird die Rolle von KI-Voicebots im Lead-Funnel von B2B-Unternehmen thematisiert. Martin Hartig erläutert, dass viele Unternehmen hohe Budgets in die Leadgenerierung investieren, jedoch im Telefonkanal häufig Leads verloren gehen. Ein KI-Voicebot, der als AI Sales Agent fungiert, kann Anrufe sofort annehmen, Interessenten qualifizieren und die Verbindung zwischen Marketing und Vertrieb durch messbare Daten herstellen. Nach Einschätzung von Martin Hartig entstehen ohne Voicebot typische Probleme wie intransparente Lead-Strecken und verlorene Performance-Budgets. Der Voicebot adressiert diese Herausforderungen, indem er Anrufe ohne Wartezeit beantwortet und relevante Daten strukturiert in CRM-Systeme überführt. Martin Hartig betont, dass die Qualität des Voicebots entscheidend für Conversions und den Return on Investment ist. Er empfiehlt, klare Kriterien für die Auswahl eines Voicebots zu definieren und die Implementierung schrittweise zu gestalten. Abschließend hebt Martin Hartig hervor, dass ein moderner Voicebot als Conversion-Hebel im Telefonkanal fungiert, der die Zusammenarbeit zwischen Marketing und Vertrieb optimiert und wertvolle Daten generiert. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Désirée Mai wird das Thema „Wie Retailer und Brands zueinanderfinden“ besprochen. Dabei wird deutlich, dass Retail Media sich nicht mehr als bloßes Buzzword präsentiert, sondern als fest etablierte Praxis in der Branche angekommen ist. Cyberport hat in den vergangenen Monaten seine Strukturen aufgebaut und ist seit Mai aktiv. Die ersten Partner nutzen bereits die Lösungen im Notebook-Bereich sowie bei weißer Ware und Audio. Ein zentrales Problem in der Zusammenarbeit zwischen Retailern und Brands ist die sogenannte Ansprechpartner-Falle. Oft sind Marketing-Manager die besseren Partner, während viele Brands ihre Teams nicht entsprechend umgestellt haben. Die Suche nach der richtigen Ansprechperson bleibt eine Herausforderung, die Flexibilität erfordert. Darüber hinaus zeigt Cyberport, dass Omnichannel nicht nur ein Marketing-Begriff ist, sondern konkrete Chancen bietet. Die Nutzung physischer Stores mit digitalen Screens und Displays ist bereits Realität und wird in den kommenden Jahren weiter ausgebaut. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Datenvermarktung. Obwohl alle von Daten als wertvollem Gut sprechen, gibt es noch keine einheitlichen Lösungen. Cyberport befindet sich hier in einer Findungsphase und muss entscheiden, ob eigene ID-Lösungen oder bestehende Systeme genutzt werden sollen. Datenschutz spielt dabei eine zentrale Rolle, da die Einhaltung von Vorschriften entscheidend für das Vertrauen der Kunden ist. Abschließend wird betont, dass die Kombination von Retail-Media-Daten und Künstlicher Intelligenz eine wesentliche Chance darstellt. Unternehmen, die diese Synthese frühzeitig verstehen und umsetzen, können sich einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen.