--- Hook --- Wir beleuchten heute, wie Sora fast das ChatGPT-Niveau erreicht und warum die Bahn mit Anke Engelke Humor zeigt. Außerdem berichten wir über den Anstieg der Influencer Marketing Budgets um einhundert einundsiebzig Prozent, die Ermittlungen des Bundeskartellamts gegen Temu und im Fachartikel von Christian Dallmayer über die erhöhte Domain-Gefahr durch KI-Angriffe. --- Thema 1 --- Die neue AI-App Sora hat in der ersten Woche nach ihrem Launch auf iOS für großes Aufsehen gesorgt. Mit über sechshunderttausend Downloads erreichte sie die Nummer eins im US-App-Store, trotz ihrer begrenzten Verfügbarkeit im Invite-only-Modus. Die App wurde in den ersten sieben Tagen sechshundert siebenundzwanzigtausend Mal heruntergeladen, was nahezu der Download-Zahl von ChatGPT im gleichen Zeitraum entspricht. Dabei entfallen etwa fünfundvierzigtausend Downloads auf Kanada, sodass der US-Marktanteil rund sechsundneunzig Prozent ausmacht. Am ersten Tag erzielte Sora bereits fünfundfünfzigtausend Downloads und stieg schnell auf Platz drei der Top-Apps. Bis zum dritten Oktober zweitausendfünfundzwanzig kletterte die App auf die Spitzenposition und übertraf damit andere bedeutende AI-Starts. Die Nutzung von Sora zeigt sich auch auf Social Media, wo Nutzer mit dem Sora zwei Video Model realistische Deepfakes erzeugen können. Diese Funktion hat teils kontroverse Diskussionen ausgelöst, insbesondere über die Erstellung von AI-generierten Bildern verstorbener Personen. Trotz dieser Debatten bleibt die Nachfrage stabil, mit täglichen Downloads zwischen vierundachtzigtausend und siebenundachtzigtausend. Sora demonstriert, dass hochwertige AI-Apps auch im eingeschränkten Launch erhebliche Aufmerksamkeit erzeugen können und sich im Markt der generativen KI behaupten. --- Thema 2 --- Die Deutsche Bahn präsentiert mit der Webserie „Boah, Bahn!“ eine humorvolle Initiative zur Verbesserung ihres Images. In der Hauptrolle spielt Anke Engelke die Zugchefin Tina, die gemeinsam mit ihrem Team alltägliche Herausforderungen im Bahnverkehr meistert. Die Serie, unter der Regie von Arne Feldhusen, bekannt aus der Kultserie „Stromberg“, nutzt Selbstironie und Ehrlichkeit, um die Zuschauer anzusprechen. Engelke bringt ihr typisches Gespür für Timing und Situationskomik ein, was die dargestellten Szenen für viele Reisende nachvollziehbar macht. Hinter dem Projekt steht Martell Beck, der zuvor erfolgreich an der BVG-Kampagne „Weil wir dich lieben“ mitwirkte. Ziel ist es, der Deutschen Bahn ein sympathischeres Image zu verleihen und die Mitarbeitenden, die trotz schwieriger Umstände engagiert arbeiten, wertzuschätzen. Die ersten Folgen der Serie sind auf Plattformen wie YouTube, Instagram und TikTok zu sehen und wurden vom Kreativstudio WTF produziert. Mit dieser Strategie positioniert sich die Bahn als Marke, die Humor und Menschlichkeit in den Vordergrund stellt. --- Thema 3 --- Das Influencer Marketing zeigt derzeit einen signifikanten Anstieg, da die durchschnittlichen Budgets im Vergleich zum Vorjahr um einhundert einundsiebzig Prozent gestiegen sind. Über einhundert einundsiebzig Prozent der befragten Unternehmen berichten von erhöhten Ausgaben für Creator-Marketing. Diese Entwicklung ist eng verbunden mit einem Rückgang der Bedeutung traditioneller bezahlter Medien, da nahezu zwei Drittel der zusätzlichen Budgets von diesen Kanälen abgezogen werden. Marken verlagern ihre Ressourcen, um den Fokus stärker auf Inhalte, Gemeinschaft und die direkte Wirkung von Creators zu legen. Mit dem finanziellen Wachstum steigen auch die Anforderungen an das Influencer Marketing. Es wird nicht mehr als experimenteller Kanal betrachtet, sondern als fester Bestandteil mit klaren Kennzahlen zur Messung des Return on Investment. Zu den größten Herausforderungen gehören die Messbarkeit der Ergebnisse, die hohe Frequenz an Inhalten, der Umgang mit Künstlicher Intelligenz sowie die Passung zwischen Marke und Creator. Marken setzen zunehmend auf datenorientierte Kampagnen und nutzen mehrere Plattformen gleichzeitig. Trotz des verstärkten Einsatzes von Künstlicher Intelligenz bleibt die kreative Führung und die Beziehungspflege zu den Creators eine menschliche und wertorientierte Aufgabe. --- Thema 4 --- Das Bundeskartellamt hat ein Verfahren gegen die chinesische Onlineplattform Temu eingeleitet, da der Verdacht besteht, dass Temu Händler auf seinem deutschen Marktplatz mit unzulässigen Preisvorgaben unter Druck setzt, was den Wettbewerb beeinträchtigen könnte. Laut dem Präsidenten des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, wird untersucht, ob Temu vorschreibt, dass Händler ihre Produkte höchstens fünfundachtzig Prozent teurer als ähnliche Artikel auf anderen Plattformen anbieten dürfen. Diese Praxis könnte zu einem Anstieg des allgemeinen Preisniveaus führen und den freien Wettbewerb einschränken. Temu weist die Vorwürfe zurück und betont, alle rechtlichen Vorgaben einzuhalten. Zudem prüft die EU-Kommission das Unternehmen wegen möglicher Verstöße gegen den Digital Services Act. Testkäufe haben gezeigt, dass auf der Plattform Produkte angeboten werden, die nicht den EU-Sicherheitsstandards entsprechen. Das Verfahren richtet sich gegen die irische Tochtergesellschaft Whaleco Technology Limited. Temu ist seit zweitausenddreiundzwanzig auf dem deutschen Markt aktiv und gibt an, bereits neunzehn Millionen Kunden zu haben. Die Plattform sieht sich nun schwerwiegenden rechtlichen Fragen zu Preisgestaltung und Verbraucherschutz gegenüber. --- Thema 5 --- Im Fachartikel von Christian Dallmayer wird die Gefährdung durch Domain-Hijacking hervorgehoben, das nicht nur die technische Kontrolle über eine Internetadresse, sondern auch die Markenidentität und das Vertrauen der Kunden bedroht. Christian Dallmayer erläutert, dass Angreifer durch den Verlust der eigenen Domain den Webauftritt und die Kommunikationskanäle eines Unternehmens übernehmen können, was zu erheblichen Reputationsschäden führt. Die Mechanismen hinter Domain-Hijacking sind oft alltäglich und beruhen auf gestohlenen Zugangsdaten oder Nachlässigkeit bei der Domain-Verwaltung. Nach Einschätzung von Christian Dallmayer ist Domain-Schutz entscheidend für die Markenführung im digitalen Raum. Er betont die Notwendigkeit, technische Schutzmaßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung und Registrar-Locks zu implementieren, und hebt hervor, dass diese Maßnahmen in klare Prozesse eingebettet sein müssen. Zudem wird die Rolle von Marketing und IT in der Prävention betont. Die zunehmende Bedrohung durch Künstliche Intelligenz, die Angriffe erleichtert, sowie die verschärften gesetzlichen Vorgaben durch die europäische NIS-2-Richtlinie erhöhen den Druck auf Unternehmen, ihre Domains zu schützen. Christian Dallmayer schlussfolgert, dass Domain-Hijacking ein Lackmustest für die digitale Resilienz einer Marke darstellt und Marketer dazu anregen sollte, ihre digitalen Assets aktiv zu schützen.