--- Hook --- Wir beleuchten heute, wie OpenAI mit neuen Apps in ChatGPT durchstartet, Amazons überraschenden Erfolg gegenüber Lidl und Metas innovative KI-Tools. Im Fachartikel von Melanie Tamblé erfahren wir, wie Online-PR die Sichtbarkeit von kleinen und mittleren Unternehmen stärkt, und im Podcast mit Björn Radde diskutieren wir, warum First-Party-Daten das neue Gold sind. --- Thema 1 --- OpenAI hat auf seiner Entwicklerkonferenz im Jahr zweitausendfünfundzwanzig eine bedeutende Neuerung für ChatGPT vorgestellt. Die Plattform wird um interaktive Apps erweitert, die es Nutzern ermöglichen, direkt mit Anwendungen von Marken wie Booking.com, Expedia, Spotify, Canva, Coursera und Zillow zu interagieren, ohne die Chat-Oberfläche zu verlassen. Nutzer können durch einfache Eingaben, wie etwa „Figma, erstelle ein Diagramm“ oder „Coursera, lehre mich Machine Learning“, diese Apps nahtlos in ihre Gespräche einbinden. Das neue System basiert auf dem Model Context Protocol, das Entwicklern die Möglichkeit gibt, Datenquellen zu verknüpfen und eigene Benutzeroberflächen in die Antworten von ChatGPT zu integrieren, einschließlich interaktiver Elemente wie Videos und Karten. Mit einem neuen Apps Software Development Kit können Unternehmen ihre eigenen Anwendungen entwickeln und diese auch monetarisieren. Diese Entwicklung schafft für Nutzer einen vielseitigen, KI-gestützten Arbeitsplatz und für Unternehmen neue Berührungspunkte im Conversational Marketing. OpenAI legt großen Wert auf Datenschutz und Transparenz, indem es festlegt, dass Entwickler nur minimale Daten erheben dürfen und die Berechtigungen klar kommunizieren müssen. --- Thema 2 --- Amazon hat sich in der vergangenen Woche mit einer umfassenden TV-Kampagne an die Spitze des deutschen Werberankings gesetzt. Laut der Plattform „All Eyes on Screens“ erzielte der Onlinehändler über eintausend XRP, was nahezu doppelt so viel Reichweite wie in der Vorwoche bedeutet. Mit mehr als zweitausend fünfhundert Spots übertrifft Amazon deutlich die Konkurrenz, darunter Dr. Oetker und Vinted. Der Erfolg von Amazon ist vor allem auf zwei Kampagnen zurückzuführen: Über eintausend dreihundert Spots bewarben die Prime Deal Days, während rund achthundert Spots die Vorteile des Prime-Abos hervorhoben. Die Werbung lief vor allem auf den Sendern ProSieben, Sat.1 und Kabel Eins, wodurch Seven.One Media als größter Profiteur gilt. Auch andere Marken wie Dr. Oetker und Procter & Gamble zeigten in dieser Werbephase eine verstärkte Präsenz. Das Ranking wird durch Exact Rating Points bestimmt, die eine präzise Reichweitenmessung in Haushalten abbilden. Dies ermöglicht eine klare Sicht auf die TV-Sichtbarkeit der Marken. --- Thema 3 --- Meta hat eine Reihe neuer KI-Tools vorgestellt, die darauf abzielen, Werbetreibenden die Umsetzung von Kampagnen zu erleichtern. Im Zentrum steht die Business AI, ein Verkaufsassistent, der Unternehmen rund um die Uhr unterstützt, indem er Kunden vom ersten Kontakt bis zum Kauf begleitet. Dieses System lernt automatisch aus vorherigen Posts und Kampagnen und benötigt keine technische Einrichtung. Ergänzend dazu bietet Meta generative Kreativlösungen an, mit denen Marken Videos, Musik und mehrsprachige Synchronisationen erstellen können. Diese Tools ermöglichen die Produktion immersiver Inhalte und stärken das Vertrauen in Online-Käufe durch interaktive Shopping-Funktionen wie virtuelle Anproben. Zudem werden neue API-Schnittstellen bereitgestellt, um Marken bei der Kooperation mit Creators zu unterstützen. Der Meta AI Business Assistant, ein Chat-basiertes Support-Tool, optimiert Kampagnen in Echtzeit und löst Kontoprobleme. Mit diesen Entwicklungen positioniert sich Meta als führender Anbieter im Bereich KI-gestützter Marketinglösungen, um Werbetreibenden den Zugang zu automatisierter Technologie zu erleichtern. Der globale Rollout ist für das Jahr zweitausendsechsundzwanzig geplant. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Melanie Tamblé wird die Bedeutung von Online-PR für kleine und mittlere Unternehmen, kurz KMU, hervorgehoben. Melanie Tamblé erläutert, dass Online-Pressemitteilungen eine wertvolle Ergänzung zur klassischen Pressearbeit darstellen, indem sie die Markenpräsenz sichern, die Suchmaschinenrankings verbessern und den Content im Marketingmix multiplizieren. KMU stehen häufig vor der Herausforderung, Sichtbarkeit zu erlangen, während sie gleichzeitig über begrenzte Budgets und personelle Ressourcen verfügen. Nach Einschätzung von Melanie Tamblé bieten Presseportale eine strategische Möglichkeit, Inhalte eigenständig und unabhängig von Journalisten zu veröffentlichen. Diese Inhalte sind sofort im Internet verfügbar, werden von Suchmaschinen indexiert und sind langfristig abrufbar. Online-PR ermöglicht es Marketingmanagern, die Reichweite schnell zu erhöhen, die Auffindbarkeit der Unternehmenswebsite durch Backlinks zu stärken und bereits erstellte Inhalte mehrfach zu nutzen. Melanie Tamblé betont, dass Online-PR kostengünstig ist und dennoch nachhaltige Wirkung entfaltet. Sie ermutigt KMU, Themen aus dem betrieblichen Alltag abzuleiten und geeignete Presseportale zu wählen, um ihre Mitteilungen gezielt zu verbreiten. Insgesamt wird Online-PR als hocheffizientes Kommunikationsinstrument beschrieben, das KMU hilft, ihre strategischen Ziele im digitalen Kommunikationsmix zu erreichen. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Björn Radde wird das Thema der First-Party-Daten als das neue Gold im Marketing besprochen. Björn Radde erklärt, dass die Hyperpersonalisierung ohne Third-Party-Cookies eine Herausforderung darstellt. Die generative Künstliche Intelligenz steigert zwar die Produktivität und beschleunigt die Erstellung von Werbemitteln, benötigt jedoch weiterhin kreativen Input von Menschen. Agenturen sollten ihre Mitarbeiter als Kuratoren positionieren, die KI-Tools gezielt einsetzen, anstatt sich blind auf Automatisierung zu verlassen. Das Ende der Third-Party-Cookies verdeutlicht die Notwendigkeit, in eigene Login-Lösungen zu investieren und die Datenbasis zu beherrschen. Nur wer die verfügbaren Daten kennt und sie richtig aufbereitet, kann die Vorteile der KI für Personalisierung und Optimierung nutzen. Allerdings führt die zunehmende Komplexität der personalisierten Werbung dazu, dass manuelle Kontrolle schwierig wird. Hier kommt die KI ins Spiel, die die Steuerung übernimmt, während Unternehmen dennoch Kontrollmechanismen benötigen. Tests zeigen, dass KI-optimierte Werbemittel höhere Engagement-Raten erzielen, indem sie erfolgreiche Varianten häufiger ausspielen. Abschließend betont Björn Radde, dass Agenturen ihre Mitarbeiter zu Agentenführungskräften entwickeln müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.