--- Hook --- Wir beleuchten heute, wie OpenAI ein neues Anzeigen-Tool entwickelt und wie Snowflake und Salesforce ihre KI-Daten vereinheitlichen. Außerdem berichten wir über die Erweiterung von MediaMarktSaturns Retail Media auf das offene Web, im Fachartikel von Maximilian Borgmann über den Labubu-Hype als Risiko für Steuerprozesse im Handel und im Podcast mit Markus Wuebben über die Strategien Next Best Action, Next Best Offer und Adaptive Content. --- Thema 1 --- OpenAI plant die Entwicklung einer eigenen Inhouse-Werbeplattform, die sich auf Kampagnenmanagement, Ad-Integration und Echtzeit-Attribution für ChatGPT konzentriert. Eine aktuelle Stellenanzeige sucht einen Ingenieur, der interne Tools für diese Bereiche entwickelt. Das Ziel ist der Aufbau einer technischen Infrastruktur, die es OpenAI ermöglicht, Marketingmaßnahmen effizient zu steuern und die Messbarkeit zu erhöhen. Im Gegensatz zu vielen Unternehmen, die auf Agenturen oder Drittanbieter setzen, möchte OpenAI die Kontrolle über Kampagnen intern übernehmen, um Ausgaben zu optimieren und Daten direkt zu nutzen. Dies könnte OpenAI einen strategischen Vorteil verschaffen, da der sensible Datenfluss besser gesteuert werden kann. Die Initiative wird durch die Ernennung einer globalen Mediaagentur und die Einstellung neuer Führungskräfte mit Erfahrung in der Werbe- und Adtech-Branche unterstützt. Langfristig könnte die Plattform Marken ermöglichen, Kampagnenziele einzugeben, während die Software automatisch die passenden Kanäle auswählt, Anzeigen schaltet und die Performance analysiert. Dies könnte die Rolle von Agenturen überflüssig machen und zeigt OpenAIs Übergang zu einer profitgetriebenen Wachstumsstrategie. --- Thema 2 --- Snowflake, Salesforce und dbt Labs haben gemeinsam mit mehreren Technologiepartnern die Initiative Open Semantic Interchange, kurz OSI, ins Leben gerufen. Diese Initiative zielt darauf ab, einen herstellerneutralen Datenstandard für Geschäftsdaten zu schaffen. Ein zentrales Problem aktueller KI-Systeme sind die widersprüchlichen Definitionen identischer Begriffe in unterschiedlichen Plattformen. Solche Unterschiede führen in der Praxis zu erheblichen Reibungsverlusten. Beispielsweise kann der Begriff „aktiver Kunde“ im Vertrieb anders definiert sein als im Marketing, was die Effizienz beeinträchtigt. Das OSI-Modell soll einheitliche Definitionen ermöglichen und die Interoperabilität zwischen Datenanalyse-, KI- und Business-Intelligence-Anwendungen sichern. Geplant ist ein standardisiertes YAML-Format zur Beschreibung semantischer Metadaten, das Referenzen auf Tabellen, Verbindungsschlüssel, Beziehungen und spezifische Anweisungen für KI umfasst. Ein Open-Source-Repository wird die Spezifikation und Konverter bereitstellen. Die Verwaltung von OSI soll langfristig herstellerneutral erfolgen, um die Akzeptanz im Markt zu fördern. Der Standard bietet Unternehmen die Möglichkeit, die Datenqualität und Effizienz von KI-Anwendungen erheblich zu steigern. --- Thema 3 --- MediaMarktSaturn, einer der größten Elektronikhändler Europas, erweitert sein Werbegeschäft und führt ein Offsite-Retail-Media-Programm ein. Dieses neue Angebot ermöglicht es Markenpartnern, Kunden auch außerhalb der MediaMarktSaturn-Plattformen zu erreichen. Die Zusammenarbeit mit Unlimitail, einem Joint Venture von Publicis Groupe und Carrefour, wird als Schlüssel für diese Initiative betrachtet. Der Fokus liegt auf datengetriebenen, cookielosen Kampagnen, die First-Party-Daten aus Treueprogrammen und Transaktionen nutzen. Die Technologie von Epsilon Retail Media sorgt dafür, dass Kampagnen datenschutzkonform und über verschiedene Kanäle hinweg ausgespielt werden können, einschließlich Display-Werbung, Video und Connected TV. Zum Start ist das Angebot in Deutschland, Spanien, Italien, den Niederlanden und Belgien verfügbar, während weitere europäische Märkte wie Österreich, die Schweiz, Polen und Ungarn Anfang zweitausendsechs folgen werden. Die Strategie zielt darauf ab, zusätzliche Reichweite und Umsatzpotenziale für Partner aus der Consumer-Electronics-Branche sowie für Non-Endemic-Marken zu erschließen, die auf den Kundenstamm von MediaMarktSaturn zugreifen möchten. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Maximilian Borgmann wird der Einfluss viraler Hypes, wie dem Labubu-Hype, auf Steuer- und Zollprozesse im Handel thematisiert. Maximilian Borgmann erläutert, dass solche Nachfrage-Peaks die Logistik- und Steuerabteilungen von Händlern vor große Herausforderungen stellen. Insbesondere die Automatisierung von Prozessen wird als Schlüssel für nachhaltiges Wachstum hervorgehoben. Nach Einschätzung von Maximilian Borgmann ist es entscheidend, dass Marketingverantwortliche nicht nur die Nachfrage erzeugen, sondern auch deren Auswirkungen realistisch einschätzen. Eine unzureichende Abstimmung mit den Logistik- und Steuerabteilungen kann zu Engpässen und erhöhten Kosten führen. Borgmann weist darauf hin, dass viele gefragte Produkte aus dem Ausland stammen, was zusätzliche Anforderungen durch Zoll- und Steuerregelungen mit sich bringt. Unternehmen, die manuell arbeiten, sind besonders gefährdet, ineffizient zu agieren. Die Automatisierung von Steuerprozessen wird als entscheidend angesehen, um Verzögerungen und Fehler zu vermeiden. Abschließend betont Maximilian Borgmann, dass Steuerkonformität nicht nur ein buchhalterisches Thema ist, sondern entscheidend für Kundenzufriedenheit und Markenreputation. Nur durch eine ganzheitliche Betrachtung der Auswirkungen von Marketingkampagnen auf die organisatorische Komplexität können Unternehmen die Chancen eines Hypes erfolgreich nutzen. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Markus Wuebben wird das Thema Next Best Action, Next Best Offer und Adaptive Content ausführlich besprochen. Markus Wuebben erklärt, wie KI-Systeme im E-Mail Marketing messbare Erfolge erzielen können. Unternehmen berichten von zweistelligen Conversion-Uplifts durch KI-gesteuerte Kampagnen. Beispielsweise liegt der durchschnittliche Return on Investment bei dreißig zu eins, was die Effektivität dieser Technologien unterstreicht. Ein zentraler Punkt ist, dass die Segmentierung durch individuelle Kundenansprache ersetzt wird. Large Language Models ermöglichen es, jeden Kunden einzeln zu betrachten, indem sie Kaufhistorien und Produktmerkmale analysieren. Dies führt zu personalisierten Entscheidungen über den Inhalt und das Timing von E-Mails. Markus Wuebben betont auch, dass Vertrauen durch Transparenz entsteht. Deutsche Unternehmen bevorzugen nachvollziehbare KI-Entscheidungen, weshalb erfolgreiche Anbieter auf "Glass Box"-Systeme setzen. Diese Systeme erklären ihre Entscheidungen in verständlicher Sprache, was das Vertrauen der Nutzer stärkt. Darüber hinaus verändert sich die Rolle der Marketer. Sie werden zu Coaches der KI und definieren Ziele, während sie nur bei Bedarf eingreifen. Die Kosten für den Einsatz von KI-Technologien sind ebenfalls gesunken, was den Zugang zu diesen Lösungen erleichtert. Erste Pilotprojekte können bereits mit kleinen Budgets umgesetzt werden.