--- Hook --- Wir beleuchten heute, wie Google seine Anzeigen neu kennzeichnet und was die neue Markenkampagne von Uber beinhaltet. Außerdem berichten wir über sinkende Budgets laut Nielsen, diskutieren im Fachartikel von Michael Weyrauch über Revenue Teams und hören im Podcast mit Julia Weißbach, wie personalisierte Inhalte in Zeiten von KI-Suche funktionieren. --- Thema 1 --- Google hat angekündigt, seine Anzeigen künftig unter dem Begriff „Sponsored results“ zusammenzufassen. Diese Änderung hat weitreichende Auswirkungen auf das Search Engine Advertising, da alle bezahlten Einträge nicht mehr einzeln, sondern in einem Block präsentiert werden. Nutzer haben zudem die Möglichkeit, mit einem Klick alle Anzeigen auszublenden. Diese Neuerung bietet den Anwendern mehr Kontrolle und Transparenz, birgt jedoch Risiken für Werbetreibende. Wenn viele Nutzer die Anzeigen ausblenden oder weniger wahrnehmen, kann dies zu einem Rückgang der Reichweite und der Klickraten führen. Infolgedessen wird die Qualität der Anzeigen zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Aspekte wie Relevanz, Gestaltung und Kontext gewinnen an Bedeutung. Besonders in der Nähe des Weihnachtsgeschäfts sollten Unternehmen ihre Gebotsstrategien, Formate und Botschaften schnell überprüfen. Tests und Monitoring werden zunehmend wichtig, um die Veränderungen in Sichtbarkeit und Performance zu verstehen. Diese Anpassungen erfolgen zudem vor dem Hintergrund wachsender regulatorischer Anforderungen und Kritik an Googles Marktmacht. Die Komplexität des Search Engine Advertising nimmt zu, was strategische Anpassungen notwendig macht. --- Thema 2 --- Uber hat eine neue Markenkampagne mit dem Titel „In Good Time“ gestartet, die darauf abzielt, das Ridesharing-Erlebnis in Vororten emotional und praktisch zu präsentieren. Die Kampagne, entwickelt von Mother New York, erzählt eine Liebesgeschichte, die zeigt, wie Uber in den Alltag der Nutzer integriert ist. Ein zentrales Element ist der Countdown-Timer, der die Wartezeit bis zur Ankunft eines Fahrers visualisiert. Dieses Element steigert nicht nur die Spannung der Erzählung, sondern informiert auch über die durchschnittliche Verfügbarkeit der Fahrer, die in der Regel innerhalb von sieben Minuten eintreffen. Neben der romantischen Erzählung werden auch alltägliche Szenarien wie Fahrten zum Flughafen und Möbeltransporte thematisiert, um gezielt suburbane Zielgruppen anzusprechen. Die Inhalte werden über verschiedene Kanäle wie Social Media, Out-of-Home-Werbung sowie digitale und Audio-Placements verbreitet, wobei lokale Gegebenheiten berücksichtigt werden. Das Ziel der Kampagne ist es, Ubers Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit zu verdeutlichen und die Marke sowohl emotional als auch funktional bei den Nutzern in den Vororten zu verankern. Die Möglichkeit, weitere Geschichten zu erzählen, um die verschiedenen Service-Anwendungen zu illustrieren, wird ebenfalls hervorgehoben. --- Thema 3 --- Laut dem aktuellen Nielsen-Report stellen Marketer ihre Strategien zunehmend auf Effizienz um. Für das Jahr zweitausendfünfundzwanzig plant über die Hälfte der Marketer, ihre Werbebudgets zu kürzen. Der Fokus verschiebt sich von reiner Reichweite hin zu messbaren Geschäftsergebnissen. Kennzahlen wie Return on Investment und Umsatz rücken in den Vordergrund, während klassische Zielgrößen wie Markenbekanntheit an Bedeutung verlieren. Die Messung der Effektivität bleibt jedoch eine Herausforderung, da nur etwa ein Drittel der Befragten sowohl digitale als auch klassische Kanäle vollständig erfasst. Insbesondere im Sponsoring und Influencer-Marketing zeigt sich eine Fragmentierung, da nur ein Bruchteil der Befragten diese Bereiche umfassend misst. Cross-Media-Messungen, die Reichweite, Frequenz und Return on Investment über alle Kanäle kombinieren, gewinnen an Bedeutung. Der Report hebt Best-Practice-Beispiele hervor, wie etwa die Analyse von Influencer-Marketing in der Healthcare-Branche und die erfolgreiche digitale Kampagne von Alpro im Lebensmittelbereich, die zu einem signifikanten Umsatzwachstum führte. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Michael Weyrauch wird die Bedeutung von Revenue Teams im B2B-Marketing hervorgehoben. Michael Weyrauch erläutert, dass die Schaffung gemeinsamer KPIs, Closed-Loop-Reporting und einheitliche Datenstandards die Grundlage für eine umfassende Kundensicht und höhere Conversion Rates bilden. Er betont, dass die angestrebte 360°-Kundensicht oft durch mangelnde Kommunikation zwischen Marketing und Vertrieb beeinträchtigt wird. Diese Trennung führt zu fragmentierten Informationen und einem inkonsistenten Kundendialog, was das Unternehmen unprofessionell erscheinen lässt. Nach Einschätzung von Michael Weyrauch ist ein fehlendes Alignment zwischen den Abteilungen kein bloßes Buzzword, sondern eine wesentliche Voraussetzung für eine verbesserte Kundenerfahrung. Er empfiehlt, gemeinsame KPIs zu etablieren, um Transparenz zu schaffen und die Zusammenarbeit zu fördern. Zudem weist er auf die Wichtigkeit der Datenqualität hin, die durch einheitliche Standards gewährleistet werden muss. Darüber hinaus beschreibt Michael Weyrauch, dass der Erfolg des Kundendialogs auf der Kombination von Marketing- und Vertriebswissen beruht. Er hebt die kulturelle Dimension hervor und erklärt, dass Unternehmen, die Revenue Teams statt separater Abteilungen bilden, signifikant bessere Ergebnisse erzielen. Der Artikel schließt mit der Feststellung, dass der Aufbau einer echten Kundensicht ein kontinuierlicher Prozess ist, der auf Zusammenarbeit und gemeinsamen Zielen basiert. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Julia Weißbach wird das Thema behandelt, wie personalisierte Inhalte in Zeiten von AI Search funktionieren. Julia Weißbach erklärt, dass holistisches Marketing für Unternehmen zur Überlebensnotwendigkeit geworden ist. Eine der größten Herausforderungen liegt nicht in der Technik, sondern im erforderlichen Mindset-Wechsel. Viele Unternehmen denken weiterhin von innen nach außen, während erfolgreiche Personalisierung bedeutet, die Perspektive der Nutzer einzunehmen und deren emotionale Bedürfnisse zu verstehen, die von Künstlicher Intelligenz nicht erfasst werden können. Zudem wird die Rolle von Social Media als wertvolle Quelle für Zielgruppenanalysen hervorgehoben. In Zeiten, in denen First-Party-Daten aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung schwerer zugänglich sind, bieten Plattformen wie Social Media und Reddit unzensierte Einblicke in echte Nutzerbedürfnisse. Julia Weißbach betont, dass einfache Hashtag-Analysen und der Austausch mit PPC-Managern wertvollere Erkenntnisse liefern können als theoretische Persona-Workshops. Ein weiterer Punkt ist, dass KI-Suchen strukturierte, dialogorientierte Inhalte bevorzugen. Formate wie FAQ-Structured Data und klassische Blogposts gewinnen wieder an Bedeutung. Julia Weißbach hebt hervor, dass modulare Content-Templates eine effiziente Basis für Personalisierung schaffen, indem sie es verschiedenen Fachbereichen ermöglichen, ihre Expertise einzubringen, ohne eigene Systeme entwickeln zu müssen. Schließlich wird betont, dass der Nachweis von Umsatz durch kanalübergreifende Zusammenarbeit interne Widerstände überwinden kann, da messbare Erfolge entscheidend sind.