--- Hook --- Wir beleuchten heute, wie die Deutsche Umwelthilfe die Samsung-Werbung gestoppt hat und warum die IVW jetzt auch die Reichweiten von Newslettern misst. Außerdem berichten wir über die Bedeutung von Backlinks in der KI-Suche, und im Fachartikel von Sylvia Türcke erfahren wir mehr über datensouveräne KI im CRM. Im Podcast mit Dietmar Dahmen diskutieren wir, warum klassische Pressearbeit ein überraschendes Revival erlebt. --- Thema 1 --- Die Deutsche Umwelthilfe, kurz DUH, hat erfolgreich gegen irreführende Werbeaussagen von Samsung zur Reparierbarkeit von Smartphones interveniert. Samsung hatte bei zwei Modellen behauptet, der Akku könne vom Verbraucher selbst ausgetauscht werden. In Wirklichkeit sind jedoch bis zu vierundfünfzig Arbeitsschritte sowie spezielle Werkzeuge erforderlich, was einen klaren Verstoß gegen die neuen EU-Vorgaben darstellt. Nach einer Aufforderung durch die DUH räumte Samsung den Verstoß ein und verpflichtete sich, die irreführende Aussage künftig zu unterlassen. Die DUH hebt hervor, dass korrekte Informationen zur Reparierbarkeit entscheidend für nachhaltige Kaufentscheidungen sind. Gemäß der seit zwanzig Juni geltenden EU-Verordnung darf ein Akkutausch nur dann als „durch Verbraucher möglich“ bezeichnet werden, wenn keine speziellen Werkzeuge erforderlich sind, die nicht im Lieferumfang enthalten sind. DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz kritisierte, dass Samsung Vorteile bei der Reparierbarkeit suggeriert habe, die nicht existieren. Sie fordert strengere Marktüberwachung und eine Ausweitung der Pflichten auf weitere Produktgruppen. --- Thema 2 --- Die IVW, die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern, hat im vierten Quartal zweitausendfünfundzwanzig erstmals die Reichweiten von Newslettern offiziell und vergleichbar erfasst. Diese Maßnahme soll Transparenz im Newsletter-Markt schaffen. Herausgeber können ihre Newsletter ab diesem Zeitpunkt zertifizieren lassen. Die IVW reagiert damit auf die steigende Bedeutung von Newslettern im digitalen Marketing, da diese zu den effektivsten Kommunikationskanälen zählen. Bisher fehlte in Deutschland eine neutrale Instanz, die vergleichbare und geprüfte Reichweitendaten bereitstellt. Die Zertifizierung umfasst die Verbreitung an gültigen und zustellbaren E-Mail-Adressen und erfasst sowohl kostenfreie als auch kostenpflichtige Newsletter. Die erhobenen Daten werden quartalsweise im IVW-Portal veröffentlicht. Ziel dieser neuen Maßnahme ist es, eine prägnante, geprüfte Kennziffer für den deutschen Werbeträgermarkt einzuführen, die eine objektive Bewertung und Vergleichbarkeit ermöglicht. Somit schafft die IVW eine offizielle Grundlage, um Newsletter als messbare Werbeträger im digitalen Marketing einzuordnen. Dies wird als wichtiger Schritt zu mehr Glaubwürdigkeit und Effizienz in der Newsletter-Vermarktung angesehen. --- Thema 3 --- Eine aktuelle Studie von Semrush und Kevin Indig zeigt, dass Backlinks auch in der Zeit der KI-gestützten Suchergebnisse eine entscheidende Rolle spielen. Dabei hat sich jedoch das Spiel verändert: Die Qualität, Relevanz und Autorität der Links sind nun wichtiger als die bloße Anzahl. Domains mit einem hohen Authority Score werden signifikant häufiger in KI-generierten Antworten erwähnt. Sichtbarkeit verbessert sich jedoch erst, wenn bestimmte Autoritätsschwellen überschritten werden; kleine Zuwächse an Links haben kaum Einfluss. Interessanterweise haben nofollow-Links fast denselben Effekt wie Follow-Links, insbesondere wenn sie von vertrauenswürdigen Quellen stammen. Zudem zeigt sich, dass bildbasierte Backlinks bei bereits etablierten Domains eine starke Korrelation zur KI-Sichtbarkeit aufweisen. Um erfolgreich zu sein, sollten Strategien auf glaubwürdige, thematisch relevante und vielfältige Linkquellen fokussiert werden. Hochwertige Inhalte, visuelle Assets und digitale Öffentlichkeitsarbeit sind entscheidende Hebel. Letztlich zählt nicht die Quantität, sondern die nachhaltige Autorität der Links. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Sylvia Türcke wird die transformative Rolle der Künstlichen Intelligenz im Kundenbeziehungsmanagement, Marketing und Vertrieb hervorgehoben, insbesondere unter dem Aspekt des Datenschutzes. Sylvia Türcke erläutert, dass moderne Systeme nicht nur als Datenbanken fungieren, sondern auch Muster erkennen, Handlungsempfehlungen geben und Arbeitsschritte automatisieren können. Dennoch betont sie die zentrale Herausforderung, KI-Lösungen datenschutzkonform zu nutzen, ohne personenbezogene Daten rechtswidrig zu verwenden. Nach Einschätzung von Sylvia Türcke sind die Risiken bei unbedachtem Einsatz von KI erheblich. Sie warnt vor unkontrollierter Datenweitergabe, unklarer Speicherung durch Drittanbieter und der Verletzung der Datenschutz-Grundverordnung. Um diese Gefahren zu vermeiden, empfiehlt sie, KI-Architekturen so zu gestalten, dass Kundendaten in privaten, kontrollierten Umgebungen verbleiben und die KI nur auf aggregierte Daten zugreift. Sylvia Türcke schlussfolgert, dass der rechtssichere Einsatz von KI nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist, um die Vorteile der Technologie ohne Sicherheitsrisiken zu nutzen. Die Kombination aus KI-Power und strikter Datensouveränität wird als der Weg in die Zukunft angesehen. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Dietmar Dahmen wird das überraschende Revival der klassischen Pressearbeit im Marketing besprochen. Dietmar Dahmen erläutert, wie Künstliche Intelligenz personalisierte Markenerlebnisse in Echtzeit schafft. Technologien wie Photo-to-Video und Voice Changer ermöglichen es Kunden, sich selbst in Markenfilme einzubauen, was zu einer hohen emotionalen Bindung führt. Die Kombination aus digitaler Werbung, strategischen Kooperationen und außergewöhnlichen Erlebnissen wird als entscheidend für nachhaltige Markenbindung hervorgehoben. Darüber hinaus erklärt Dietmar Dahmen, dass klassische Pressearbeit durch Künstliche Intelligenz an Bedeutung gewinnt. Large Language Models wie ChatGPT nutzen Informationen aus etablierten Medien, wodurch die Qualität journalistischer Arbeit für die Sichtbarkeit von Marken entscheidend wird. Auch digitale Avatare, die menschliche Influencer ersetzen, bieten neue Möglichkeiten im Social Commerce, da sie Risiken minimieren und eine hohe Skalierung ermöglichen. Jedoch warnt Dietmar Dahmen vor der Gefahr der Durchschnittlichkeit, die mit KI-generierten Inhalten einhergeht. Erfolgreiche Markenführung erfordert das Außergewöhnliche, weshalb Marketer über Standardlösungen hinausdenken sollten. Der Schlüssel liegt in der Kombination verschiedener KI-Tools und einem Kulturwandel, der Experimentierfreude fördert.