--- Hook ---
Wir beleuchten heute, wie Rügenwalder durch Retail-Media den Absatz um zweiundvierzig Prozent steigern konnte und warum Nike wieder bei Amazon vertreten ist. Außerdem berichten wir über neue Interessenten für TikTok, diskutieren im Fachartikel von Achim Kreuzberger über die Rolle von Custom GPTs im B2B-Bereich und hören im Podcast mit Sabine Asgodom, wie Vielfalt die Kreativität beflügelt.

--- Thema 1 ---
Rügenwalder Mühle hat durch eine digitale Instore-Retail-Media-Kampagne in Zusammenarbeit mit EDEKA einen signifikanten Absatzanstieg erzielt. Diese Kampagne, die von Mitte April bis Anfang Mai zweitausendfünfundzwanzig in rund einhundertfünfzig EDEKA-Märkten stattfand, konzentrierte sich auf die Einführung der veganen Produktlinie „Hauchgenuss“. Die Werbung wurde gezielt nur an Standorten ausgespielt, wo die Produkte verfügbar waren, was zu einer hohen Effizienz führte. Insgesamt wurden rund neun Millionen Kontakte generiert. Der Abverkauf stieg im Vergleich zu den Vorwochen um fünfzehn Prozent, während in den Testmärkten mit aktiver Kampagne sogar ein Anstieg um zweiundvierzig Prozent im Vergleich zu Kontrollmärkten verzeichnet wurde. Diese Ergebnisse belegen die Wirksamkeit von Retail Media am Point of Sale. EDEKA plant, das Angebot an datenbasierten Retail-Media-Produkten weiter auszubauen, um Marken einen effektiven Zugang mit direktem Verkaufsbezug zu ermöglichen.

--- Thema 2 ---
Nike hat sich entschieden, zu Amazon zurückzukehren, was die Bedeutung von Multichannel-Strategien im Vergleich zu reinem Direct-to-Consumer-Vertrieb (D2C) unterstreicht. Ursprünglich setzte Nike im Jahr zweitauszwanzig auf D2C, um die Kontrolle über die Marke und das Kundenerlebnis zu maximieren. Diese Strategie führte kurzfristig zu einem Anstieg der Online-Umsätze, hatte jedoch mittelfristig negative Auswirkungen. Die Nachfrage nach Nike-Produkten sank, während Wettbewerber wie ASICS durch Multichannel-Strategien und Produktinnovationen Marktanteile gewannen. 

Im Jahr zweitausendfünfundzwanzig entschied sich Nike, als offizieller Erster-Partner-Verkäufer zu Amazon zurückzukehren. Diese Rückkehr führte sofort zu zweistelligen Wachstumsraten in den Verkaufszahlen in den USA und Europa sowie zu einer Verbesserung der Conversion Rates. Zudem wurde eine steigende Relevanz des Vertriebskanals festgestellt, da Konsumenten vermehrt nach „Nike + Amazon“ suchten. 

Nikes Kurswechsel sendet ein klares Signal an D2C-Marken: Multichannel-Vertrieb steigert nicht nur Reichweite und Umsatz, sondern ermöglicht auch den Zugang zu wertvollen Marktdaten. Die Zukunft liegt in Strategien, die die Erwartungen der Kunden über verschiedene Berührungspunkte hinweg erfüllen.

--- Thema 3 ---
Der geplante Deal für TikTok in den Vereinigten Staaten nimmt konkrete Formen an. Präsident Donald Trump kündigte an, dass die Murdoch-Familie, vertreten durch Rupert und Lachlan Murdoch, voraussichtlich in das Investorenkonsortium eintreten wird. Weitere mögliche Investoren sind Larry Ellison von Oracle, Michael Dell von Dell sowie die Investoren Andreessen Horowitz und Silver Lake. Oracle wird die Verantwortung für die Sicherheit der App übernehmen. 

Im Rahmen dieser Vereinbarung wird TikTok als eigenständiges Unternehmen aus ByteDance herausgelöst. Das Weiße Haus hat bestätigt, dass Amerikaner sechs von sieben Vorstandssitzen besetzen werden, während ByteDance weniger als zwanzig Prozent der Anteile behält. Zudem wird der Algorithmus von TikTok zukünftig unter US-Kontrolle stehen. Diese Neustrukturierung erfolgt im Kontext eines Gesetzes, das im Jahr zweitausendvierundzwanzig verabschiedet wurde und TikTok in den USA faktisch verbietet, sofern keine Mehrheitsbeteiligung von Amerikanern gesichert ist. Die politische Einigung wurde auch von Chinas Präsident Xi Jinping genehmigt.

--- Thema 4 ---
Im Fachartikel von Achim Kreuzberger wird die Rolle von Custom GPTs als Content-Partner im B2B-Marketing thematisiert. Achim Kreuzberger erläutert, dass diese maßgeschneiderten Künstlichen Intelligenzen Markenwissen, Zielgruppenlogik und Corporate Identity-Regeln integrieren und somit konsistente Inhalte ohne Korrekturen liefern können. Er weist darauf hin, dass viele Unternehmen bei der Nutzung von Tools wie ChatGPT oft nur an der Oberfläche kratzen und den strategischen Kontext vernachlässigen. Ein gut formulierter Prompt kann die Qualität der Inhalte erheblich steigern, doch ein Custom GPT bietet darüber hinaus einen signifikanten Mehrwert, da es auf spezifische Unternehmensbedürfnisse trainiert ist.

Nach Einschätzung von Achim Kreuzberger sind klare Definitionen von Rolle, Zielgruppe und Kommunikationsstil entscheidend für den Erfolg eines Custom GPT. Zudem hebt er hervor, dass die richtige Struktur und das Testen des Systems essenziell sind, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die Vorteile eines Custom GPT umfassen unter anderem eine schnellere Contenterstellung, einen einheitlichen Markenauftritt und eine verbesserte Ansprache der Zielmärkte. Abschließend betont Achim Kreuzberger, dass der Einsatz eines Custom GPT im B2B-Marketing eine der effektivsten Methoden darstellt, um Künstliche Intelligenz produktiv zu nutzen.

--- Thema 5 ---
In der heutigen Podcast-Episode mit Sabine Asgodom wird das Thema behandelt, warum Vielfalt die beste Kreativität schafft. Sabine Asgodom erklärt, dass die Vorhersehbarkeit im Marketing einen kreativeren Ansatz erfordert. Im Event-Marketing führt Vielfalt zu mehr Kreativität. Monochrome Expertenrunden können das Publikum langweilen. Daher empfiehlt es sich, bewusst Menschen mit unterschiedlichen Lebenswelten einzuladen, um neue Perspektiven zu gewinnen. Diese ungewöhnlichen Stimmen, wie die eines ugandischen Flüchtlings oder einer türkischen Marktfrau, können Betriebsblindheit durchbrechen und überraschende Erkenntnisse über Zielgruppen liefern.

Ein weiterer Punkt ist, dass Standard-Speaker oft nur Bekanntes wiederholen. Stattdessen sollten gezielt Personen eingeladen werden, die anders denken, wie etwa eine Drag Queen, die wertvolle Einsichten bietet. Zudem wird die Seniorität wieder nachgefragt. Während in der Vergangenheit nur "jung und dynamisch" zählte, bringt die KI-Generation eine Sehnsucht nach menschlicher Orientierung, die ältere Sprecher bieten können.

Authentizität wird als wichtiger erachtet als Perfektion. Vorhersehbare Werbespots und Funnel-Marketing sind nicht mehr ansprechend. Menschen suchen nach echten Verbindungen. Auch die Generation Z zeigt ein Interesse an Authentizität und Gemeinschaft, was sich in ihren Kaufentscheidungen widerspiegelt. Marketing-Botschaften sollten diese Ernsthaftigkeit und Innigkeit widerspiegeln.