--- Hook --- Wir beleuchten heute, wie die DMEXCO ihre Besucherzahlen stabil hält und warum die Aussteller zufrieden sind, während Aldi seine Social-Media-Strategie in den USA anpasst und Meta ambitioniert das Smartphone ablösen möchte. Im Fachartikel von Wolfgang Scherl-Gebhard erfahren wir mehr über die strengeren Anforderungen für Marketing-Daten, und im Podcast mit Sascha Pallenberg diskutieren wir, warum neunundneunzig Prozent der KI-Tools nicht überleben werden. --- Thema 1 --- Die DMEXCO zweitausendfünfundzwanzig hat mit über siebenhundert Ausstellern und mehr als vierzigtausend Teilnehmenden neue Maßstäbe im digitalen Marketing gesetzt. Unter dem Motto „Be Bold. Move Forward.“ wurde die Bedeutung von Mut in einer sich wandelnden Marketinglandschaft hervorgehoben. Künstliche Intelligenz spielt eine zentrale Rolle und transformiert Customer Experience, Commerce und Kreation. Marketingverantwortliche sind gefordert, authentisch zu agieren und Innovationen voranzutreiben, um Vertrauen bei den Konsumenten zu gewinnen. Auf verschiedenen Summits wurden Themen wie Plattformstrategien, Influencer Marketing und Retail Media diskutiert. Die Atmosphäre war geprägt von Energie und Innovationskraft, was die Relevanz der DMEXCO als führendes Event für digitales Marketing unterstrich. Die nächste DMEXCO findet am dreiundzwanzigsten und vierundzwanzigsten September zweitausendsechsundzwanzig in Köln statt, und Aussteller können sich bereits jetzt anmelden. Die Veranstaltung hat deutlich gemacht, dass Mut und Kreativität entscheidende Faktoren für den Erfolg im Marketing sind. --- Thema 2 --- Aldi hat im Jahr zweitausendfünfundzwanzig seine Social-Media-Strategie in den Vereinigten Staaten grundlegend überarbeitet. Der Fokus liegt nun auf spielerischen und kulturell relevanten Inhalten anstelle klassischer Rabattposts. Marketingdirektorin Katherine Sodeika hebt hervor, dass die neue Strategie stärker auf die Kunden ausgerichtet ist und weniger auf das Unternehmen selbst. Die Inhalte greifen aktuelle Trends und gesellschaftliche Ereignisse auf, ohne das Branding von Aldi sofort in den Vordergrund zu stellen. Diese Herangehensweise hat zu einem zweistelligen Wachstum des Engagements auf Plattformen wie Instagram und TikTok geführt. Besonders virale Beiträge, die humorvoll aktuelle Themen oder Meme-Trends integrieren, erzielen hohe Interaktionen. Ein Beispiel ist ein St.-Patrick’s-Day-Meme, das über sechshunderttausend Shares und Likes erreichte. Die Social-Media-Abteilung bleibt klein, was eine enge Zusammenarbeit mit dem Marketingteam ermöglicht. Diese Kombination aus langfristiger Planung und schneller Reaktion auf Trends ist entscheidend für den Erfolg der Strategie. Aldi demonstriert, dass Social Media weit über Produktwerbung hinausgehen kann, indem es Reichweite, Engagement und Markenaffinität durch einen kundenorientierten Ansatz effektiv steigert. --- Thema 3 --- Meta verfolgt mit den Ray-Ban Display Smart Glasses das Ziel, das Smartphone langfristig überflüssig zu machen. Auf der Meta Connect zweitausendfünfundzwanzig stellte Mark Zuckerberg diese innovative Brille vor, die mit Kamera, Lautsprechern, Mikrofonen und einem integrierten Display ausgestattet ist. Nutzer können Apps wie Instagram oder WhatsApp sowie Navigation und Live-Übersetzungen direkt auf der Brille anzeigen lassen. Ein herausragendes Merkmal ist das Neural Band, ein Armband, das mithilfe von sEMG-Technologie die Signale zwischen Gehirn und Hand ausliest. Dies ermöglicht lautloses Texten durch Gesten, was die Nutzung der Smart Glasses in der Öffentlichkeit erleichtert. Meta investiert seit Jahren in diese Technologie, um eine neue Hardware-Kategorie zu schaffen und sich unabhängiger von großen Unternehmen wie Apple und Google zu machen. Während die Alltagstauglichkeit der Smart Glasses noch unklar ist, positioniert sich Meta mit dieser Brille als ernsthafte Alternative zum Smartphone und wagt damit eine der größten Wetten in seiner Unternehmensgeschichte. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Wolfgang Scherl-Gebhard wird auf die neuen Leitlinien des Europäischen Datenschutzausschusses, kurz EDSA, eingegangen, die strengere Anforderungen an das berechtigte Interesse bei der Verarbeitung personenbezogener Daten formulieren. Wolfgang Scherl-Gebhard erläutert, dass das berechtigte Interesse nach Art. sechs Absatz eins lit. f) der Datenschutz-Grundverordnung eine zentrale Rechtsgrundlage für Marketingverantwortliche darstellt, jedoch nicht als pauschale Rechtfertigung für Datenverarbeitungen genutzt werden darf. Es müssen drei kumulative Kriterien erfüllt sein: ein berechtigtes Interesse, die Erforderlichkeit der Verarbeitung und eine Interessenabwägung, die dokumentiert werden muss. Besonders betont Wolfgang Scherl-Gebhard die Notwendigkeit einer präzisen Prüfung der Interessenabwägung, um die Rechte der betroffenen Personen zu schützen. Unternehmen sind gefordert, ihre Datenverarbeitungsprozesse klar zu dokumentieren und gegebenenfalls zusätzliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die EDSA-Leitlinien bieten somit mehr Rechtssicherheit, stellen jedoch auch hohe Anforderungen an die Marketingpraxis. Wolfgang Scherl-Gebhard schlussfolgert, dass eine verantwortungsvolle Handhabung der berechtigten Interessen für Unternehmen unerlässlich ist, um rechtskonform zu agieren. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Sascha Pallenberg wird das Thema behandelt, warum neunundneunzig Prozent der KI-Tools nicht überleben werden. Sascha Pallenberg warnt vor einem blinden Vertrauen in diese Technologien und erläutert, worauf Marketing-Manager jetzt achten müssen. Er erklärt, dass der KI-Hype einen Wendepunkt erreicht hat. Der Gardner Hype Cycle zeigt, dass die Adoptionsraten stagnieren, während weiterhin Milliarden investiert werden. Für Marketing-Manager bedeutet dies, dass sie weniger auf unrealistische Versprechen setzen sollten und stattdessen bewährte Anwendungsfälle in den Fokus rücken müssen. Sascha Pallenberg hebt hervor, dass die gegenwärtige Flut an Tools ohne nachhaltige Geschäftsmodelle ist und dass Unternehmen etablierte Lösungen mit nachweislicher Performance wählen sollten. Zudem warnt er vor Fake-Traffic und der Flut an generierten Inhalten, die die Relevanz bedrohen. Authentizität wird zum entscheidenden Differentiator, während menschliche Verifikation unverzichtbar bleibt. Er betont, dass KI als unterstützendes Werkzeug und nicht als Ersatz für strategisches Denken betrachtet werden sollte. Erfolgreiche KI-Nutzung erfordert kompetente Menschen, die die Ergebnisse einordnen können. Schließlich empfiehlt er, mit Augenmaß zu experimentieren und realistische Erwartungen zu haben, um Lerneffekte zu erzielen und eine graduelle Integration zu fördern.