--- Hook --- Wir beleuchten heute, woher die Künstliche Intelligenz ihre Fakten bezieht, und wie Android-Schadsoftware Milliarden von Werbeanzeigen klickt. Außerdem berichten wir über TikTok-Anzeigen, die den Umsatz verdoppeln sollen, und diskutieren im Fachartikel von Johannes van de Loo über Kundenwissen als Differenzierung im Handel sowie im Podcast mit Thomas Koch über die Personalisierung der Mediaplanung. --- Thema 1 --- Die Analyse von Semrush hat ergeben, dass Reddit die häufigste Quelle für Large Language Models wie ChatGPT und Google AI ist, mit einem Anteil von mehr als vierzig Prozent an den Zitationen. Reddit bietet eine Vielzahl an Erfahrungsberichten und Diskussionen, jedoch variiert die Qualität der Inhalte. Wikipedia folgt mit über einem Viertel der Zitationen und bleibt ein wichtiger strukturierter Wissensanker. Auch YouTube und Google.com sind bedeutende Quellen, wobei YouTube etwa ein Viertel der Zitationen ausmacht und die Wichtigkeit von Bewegtbild betont. Kommerzielle Plattformen wie Yelp und Amazon haben ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Antworten der KIs, indem sie Produkt- und Bewertungsdaten bereitstellen. Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und LinkedIn sind ebenfalls unter den Top-Quellen zu finden. Diese Ergebnisse zeigen, dass Künstliche Intelligenzen nicht nur neutrale Informationen, sondern auch Meinungen und Inhalte aus sozialen Medien nutzen. Das Verständnis dieser Quellen ist entscheidend, um die Entstehung von KI-basierten Antworten und die Präsentation von Informationen für Konsumenten zu begreifen. --- Thema 2 --- Eine umfassende Werbebetrugskampagne wurde aufgedeckt, die über den Google Play Store verbreitet wurde. Sicherheitsforscher identifizierten mindestens zweihundertvierundzwanzig Android-Apps, die zusammen mehr als achtunddreißig Millionen Downloads verzeichneten und Schadsoftware enthielten. Diese Malware erzeugte im Hintergrund unerlaubte Klicks auf Werbeanzeigen, was zu erheblichen Einnahmen für die Angreifer führte. Schätzungen zufolge wurden täglich bis zu zwei Komma drei Milliarden Anzeigen automatisch geöffnet, wobei Nutzer in zweihundertachtundzwanzig Ländern und Regionen betroffen waren, insbesondere in den USA, Indien, Brasilien und Mexiko. Die betroffenen Apps aktivierten den Schadcode nicht sofort, sondern prüften zunächst die Art der Installation. Nur bei bestimmten Werbeanzeigen wurde ein zusätzliches Modul nachgeladen, was die Entdeckung erschwerte. Zudem versteckten die Täter Teile des Schadcodes in PNG-Bildern. Nach der Installation luden die Anwendungen weitere Befehle von Servern der Angreifer nach, um automatisiert Werbeanzeigen zu klicken. Google reagierte auf die Situation, indem alle gemeldeten Apps aus dem Play Store entfernt wurden und Play Protect zur Erkennung von Schadsoftware eingesetzt wird. Dennoch warnen Experten, dass die Angreifer ihre Methoden weiterentwickeln werden. --- Thema 3 --- TikTok hat im September eine neue Kampagne für Search Ads gestartet, die darauf abzielt, den Umsatz durch gezielte Kaufimpulse zu verdoppeln. Diese Anzeigen erzielen einen Kaufimpuls, der doppelt so hoch ist wie der von herkömmlichen Non-Search-Anzeigen. Eine aktuelle Meta-Analyse aus den USA und Kanada belegt, dass Kampagnen mit TikTok Search Ads im Vergleich zu Non-Search-Kampagnen signifikant bessere Ergebnisse erzielen. Besonders die Generation Z zeigt ein verändertes Suchverhalten, indem sie die Plattform zunehmend als Suchtool nutzt. Rund achtundachtzig Prozent dieser Zielgruppe suchen wöchentlich nach Marken und Ideen auf TikTok. Die Search Ads nutzen vertraute Mechanismen wie Keyword-Targeting und Suchterm-Berichte, sind jedoch kreativ und unterhaltsam gestaltet, um nahtlos in das TikTok-Umfeld integriert zu werden. TikTok betrachtet die Suche nicht als statische Antwortsuche, sondern als Reise, bei der Nutzer nach vertrauenswürdigen Meinungen und Inspirationen suchen. Diese Strategie positioniert TikTok als ernstzunehmende Alternative zu traditionellen Suchmaschinen, mit einem klaren Fokus auf Community-getriebene Inhalte und kulturelle Relevanz. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Johannes van de Loo wird die Bedeutung von Kundenwissen als Differenzierungsmerkmal im Handel hervorgehoben. Johannes van de Loo erläutert, dass im heutigen E-Commerce Produkte oft austauschbar sind und der Wettbewerb extrem ist. Viele Händler versuchen, durch Preissenkungen wettbewerbsfähig zu bleiben, was jedoch oft zu Lasten der Marge und des Markenwerts geht. Stattdessen schlägt er vor, das Prinzip der persönlichen Kundenkenntnis, wie es Tante Emma praktizierte, neu zu denken. Johannes van de Loo betont, dass Händler über wertvolle Kundendaten verfügen, die es ermöglichen, hochrelevante Angebote zu erstellen. Diese datenbasierten Ansätze, wie Programmatic Printing und E-Mailing, steigern nicht nur die Warenkorbwerte, sondern senken auch die Retouren. Zudem hebt er hervor, dass relevante Kommunikation entscheidend ist, um die Aufmerksamkeit der Konsumenten zu gewinnen. Die Technologien zur Umsetzung dieser Ansätze sind bereits verfügbar, und es ist wichtig, sie entlang der Customer Journey sinnvoll zu verknüpfen. Abschließend stellt Johannes van de Loo fest, dass ein Verständnis für Kundenbeziehungen und deren Bedürfnisse der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg im E-Commerce ist. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Thomas Koch wird die Personalisierung der Mediaplanung besprochen. Dabei wird deutlich, dass die Qualität der Daten entscheidend für den Erfolg im Marketing ist. Nur drei Prozent der Werbedaten erreichen Mindeststandards, während rund fünfzig Prozent des Internet-Traffics von Bots stammt. Unternehmen verschwenden dadurch Budgets, indem sie für irrelevante Reichweiten zahlen. Thomas Koch erklärt, dass Unternehmen mit eigenen Kundendaten, also First-Party-Daten, deutlich bessere Ergebnisse erzielen als solche, die auf externe Targeting-Optionen setzen. Insbesondere Retail Media und CRM-basierte Kampagnen zeigen messbare Erfolge, da sie auf echten Kundenbeziehungen basieren. Ein weiteres wichtiges Thema ist, dass Plattformen wie Meta und Google die Reichweiten künstlich aufblähen, was zu Streuverlusten führt. Marketer sollten daher diese Erweiterungen bewusst deaktivieren, um die Effizienz ihrer Budgets zu steigern. Thomas Koch betont auch, dass eine erfolgreiche Personalisierung mit einer gründlichen Zielgruppenanalyse und einem Mapping der Customer Journey beginnt. Ohne diese strategische Grundlage bleibt selbst die beste Technologie wirkungslos. Abschließend wird festgestellt, dass iOS-Nutzer qualitativ hochwertigere Kampagnenergebnisse liefern, was sich durch gezielte Tests nachweisen lässt.