--- Hook --- Wir beleuchten heute, wie Google die Analyse von Rankings erschwert und welche Auswirkungen die Regulierung von AI-Companions hat. Zudem berichten wir über Rewes Einsatz von LiveRamp im Retail Media, diskutieren im Fachartikel von Angela Löhr die strategische Nutzung von Büchern im Marketing und sprechen im Podcast mit Martin Müntjes darüber, was im B2B digital funktioniert und was nicht. --- Thema 1 --- Seit Ende letzter Woche ist es nicht mehr möglich, in den Google-Suchergebnissen einhundert Treffer pro Seite anzuzeigen. Der bisher verwendete URL-Parameter funktioniert nicht mehr, was für SEO-Profis und Tracking-Tools einen erheblichen Mehraufwand bedeutet. Die Datenerhebung wird dadurch teurer und aufwendiger. Viele Drittanbieter-Tools zur Ranking-Analyse berichten von unvollständigen oder stark abweichenden Daten. Auch die Google Search Console sorgt für Verwirrung, da die Leistungsberichte einen deutlichen Rückgang der Impressionen zeigen, während die durchschnittliche Position sprunghaft ansteigt. Diese Diskrepanz deutet auf fehlerhafte oder ungewöhnliche Messungen hin. Die Änderung hat direkte Auswirkungen auf alle, die Rankings analysieren. Tracking-Anbieter haben bereits bestätigt, dass ihre Systeme betroffen sind und an Lösungen gearbeitet wird. Es bleibt unklar, ob Google die Funktion absichtlich entfernt hat oder ob es sich um einen technischen Fehler handelt. Daher sollten die aktuellen Daten aus der Search Console und von Tools mit Vorsicht interpretiert werden. Rückgänge bei den Impressionen und verschobene Ranking-Positionen sollten in dieser Übergangszeit nicht überbewertet werden. --- Thema 2 --- Kalifornien plant, ab dem Jahr zweitausendsechs strenge Regeln für KI-Chatbots einzuführen, um Minderjährige und gefährdete Nutzer zu schützen. Der Gesetzesentwurf mit der Nummer zwei Hundertdreiundvierzig hat sowohl den Senat als auch das Abgeordnetenhaus passiert und wartet nun auf die Unterschrift des Gouverneurs Gavin Newsom. Nach Inkrafttreten des Gesetzes am ersten Januar zweitausendsechsundzwanzig müssen Anbieter von KI-Begleitern neue Sicherheitsstandards einhalten. Diese beinhalten, dass die Chatbots nicht über sensible Themen wie Suizid, Selbstverletzung oder sexuelle Inhalte sprechen dürfen. Zudem sind die Betreiber verpflichtet, regelmäßige Warnhinweise einzublenden, die Nutzer daran erinnern, dass sie mit einer Maschine interagieren. Für Minderjährige erfolgt dieser Hinweis alle drei Stunden. Ab dem Jahr zweitausend siebenundzwanzig müssen Unternehmen zudem jährlich über ihre Sicherheitsmaßnahmen und Nutzerinteraktionen berichten. Bei Verstößen haben Geschädigte das Recht, Unternehmen zu verklagen und Schadenersatz von bis zu eintausend Dollar pro Verstoß zu fordern. Das Gesetz wurde durch tragische Vorfälle, wie den Suizid eines Jugendlichen nach längeren Gesprächen mit einem Chatbot, angestoßen. Trotz der Bemühungen von Tech-Unternehmen, strengere Vorgaben zu verhindern, sendet der Staat klare Signale für Sicherheit und Verantwortung im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. --- Thema 3 --- Die Rewe Group erweitert ihr Retail-Media-Angebot durch eine Kooperation mit LiveRamp. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, Werbetreibenden neue Aktivierungsoptionen zu bieten, die über die klassischen Retail-Kanäle hinausgehen. Die Partnerschaft ermöglicht Advertisern den Zugang zu zusätzlichen Kanälen wie Connected TV und Social Media. Dadurch wird eine breitere und gezieltere Ansprache von Zielgruppen möglich. LiveRamp bringt seine Expertise in der Datenzusammenarbeit ein, um sowohl die Reichweite als auch die Relevanz der Werbemaßnahmen zu maximieren. Ein wesentlicher Vorteil dieser Kooperation liegt in der verbesserten Messbarkeit der Performance. LiveRamp gewährleistet zudem, dass sämtliche Aktivierungen im Einklang mit der Datenschutz-Grundverordnung durchgeführt werden. Der Markt für Retail Media zeigt ein starkes Wachstum, und Prognosen des IAB deuten darauf hin, dass er bis zum Jahr zweitausendachtundzwanzig ein Volumen von einunddreißig Komma drei Milliarden Euro erreichen wird. Kooperationen zwischen Handelsunternehmen und Datenspezialisten sind entscheidend, um das volle Potenzial dieser Disziplin auszuschöpfen. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Angela Löhr wird das Buch als strategischer Marketinghebel thematisiert. Angela Löhr erläutert, dass ein Buch langfristige Sichtbarkeit schafft, Vertrauen stärkt und eine Content-Basis für verschiedene Formate wie Blogs, Podcasts oder Vorträge liefert. Es ist mehr als ein Prestigeobjekt und kann Fachwissen vermitteln sowie langfristige Aufmerksamkeit sichern. Die Autorin betont, dass die Veröffentlichung klaren Zielen folgen und in das Kommunikationskonzept integriert werden sollte. Angela Löhr beschreibt in fünf Phasen, wie ein Buch erfolgreich in den Marketingmix eingebunden werden kann. Zunächst ist es wichtig, die Zielgruppe zu verstehen und eine klare Botschaft zu formulieren. In der zweiten Phase sollte der Inhalt mit Mehrwert gestaltet werden, wobei Fachwissen und Geschichten kombiniert werden sollten. Die dritte Phase behandelt die Wahl zwischen Verlag und Selfpublishing. In der vierten Phase wird die Vermarktung als Kernphase hervorgehoben, wobei gezielte Medienarbeit und die Wiederverwendung von Inhalten entscheidend sind. Schließlich betont Angela Löhr, dass die Wirkung eines Buches langfristig gesichert werden muss, indem es ein fester Bestandteil der Kommunikation bleibt. Ein sorgfältig geplantes und strategisch vermarktetes Buch kann im Marketingmix mehr leisten als viele kurzfristige Maßnahmen. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Martin Müntjes wird thematisiert, was im B2B-Bereich digital funktioniert und was nicht. Martin Müntjes erklärt, dass der Self Service dazu führt, dass Anrufe um bis zu fünfundneunzig Prozent reduziert werden können. Die Automatisierung von Standardanfragen, wie Preisauskünften und Lieferzeiten, ermöglicht es den Mitarbeitern, sich auf wertschöpfende Beratung zu konzentrieren, während Kunden jederzeit Zugang zu den benötigten Informationen haben. Ein weiterer Punkt ist der Generationenwechsel, der die B2B-Kommunikation grundlegend verändert. Während die ältere Generation häufig noch zum Telefon greift, nutzen jüngere Nachfolger digitale Kanäle. Unternehmen müssen daher beide Zielgruppen parallel bedienen und schrittweise zur Nutzung digitaler Plattformen führen. Martin Müntjes betont auch, dass der Aufbau von Konfiguratoren jahrelange Entwicklungszeit erfordert. Trox hat über zehn Jahre an der Digitalisierung gearbeitet und sieht erst jetzt die vollen Ergebnisse. Der Fokus sollte auf dem Kundennutzen liegen, anstatt alle Produktserien zu digitalisieren. Bereiche mit echtem Kundenschmerz, wie Ersatzteile und Standardkonfigurationen, sind besser für den E-Commerce geeignet. Zudem wird die Bedeutung von Mitarbeiter-Feedback hervorgehoben. Durch interne Entwicklungen und regelmäßige Schulungen entstehen kontinuierlich Verbesserungen, da Key User Feedback sammeln und IT-Teams in agilen Sprints umsetzen.