--- Hook --- Wir beleuchten heute, wie Dell seine Inhouse-Strategien verändert und wie Mercor Akademiker für das Training von Künstlicher Intelligenz vermittelt. Außerdem schauen wir auf die neuen Insights von LinkedIn, diskutieren die emotionale Unterkühltheit deutscher Werbung und vertiefen uns im Fachartikel von Christoph Nordmann in den digitalen Direktvertrieb, der auf Daten statt Belege setzt. --- Thema 1 --- Dell Technologies hat einen bedeutenden Strategiewechsel im Bereich Media-Buying vollzogen. Das Unternehmen bringt sein jährliches Budget von rund sechshundert Millionen US-Dollar schrittweise ins Haus. Der Fokus liegt zunächst auf den Bereichen Search und Social, beginnend in Lateinamerika, gefolgt von Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum innerhalb der nächsten zwölf Monate. Ziel dieser Initiative ist es, Kosten besser zu kontrollieren, Daten näher an die Ausführung zu bringen und dadurch mehr Transparenz sowie schnellere Entscheidungen zu ermöglichen. Die Beratungsfirma Overline unterstützt Dell in diesem Prozess. Ein zentrales Element ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um Media-Aktivitäten effizienter zu skalieren und die Integration von Sales und Marketing zu verbessern. Diese Neuausrichtung hat erhebliche Auswirkungen auf die bisherigen Agenturpartner, insbesondere WPP Media, deren Rolle durch Inhousing und Automatisierung voraussichtlich kleiner wird. Branchenexperten prognostizieren, dass dies langfristig auch zu einem Abbau von Agenturkapazitäten führen könnte. Dell folgt mit diesem Schritt einem breiteren Trend, bei dem Marken nach mehr Eigenständigkeit und Flexibilität im Media-Bereich streben. --- Thema 2 --- Das US-Start-up Mercor hat sich schnell als führender Anbieter im Bereich des Trainings von Künstlicher Intelligenz etabliert. Gegründet im Jahr zweitausenddreiundzwanzig, vermittelt das Unternehmen hochqualifizierte Fachkräfte, die komplexe Aufgaben für KI-Modelle übernehmen. Dazu gehören unter anderem Juristen, promovierte Fachkräfte, Schach-Großmeister und Privatdetektive. Dieser Ansatz hebt Mercor von großen, volumenorientierten Wettbewerbern ab. Das Geschäftsmodell zeigt beeindruckende Ergebnisse: Im März zweitausendfünfundzwanzig erreichte Mercor eine Annualized Revenue Run Rate von hundert Millionen US-Dollar und erzielte im ersten Halbjahr einen Gewinn von sechs Millionen US-Dollar. Das monatliche Wachstum liegt bei etwa sechzig Prozent. Nach einer Finanzierungsrunde über hundert Millionen US-Dollar stieg die Unternehmensbewertung erheblich. Mercors Alleinstellungsmerkmal ist die gezielte Vermittlung hochqualifizierter Experten, während langfristig auch Fachkräfte in klassischen Branchen wie Jura oder Medizin vermittelt werden sollen. Das Training von KI-Modellen bleibt jedoch der wichtigste Wachstumstreiber. Mit der Erweiterung des Management-Teams kombiniert Mercor innovative Ideen mit operativer Erfahrung, um nachhaltig zu wachsen. --- Thema 3 --- LinkedIn hat seine Analysefunktionen um zwei neue Metriken erweitert: „Saves“ und „Sends“. Diese Kennzahlen ermöglichen es Nutzern, nachzuvollziehen, wie oft Beiträge gespeichert oder in Nachrichten geteilt wurden. Der Roll-out dieser neuen Funktionen hat bereits begonnen, sodass die Werte bald in allen Nutzerkonten sichtbar sein werden. Die Kennzahl „Saves“ zeigt an, wie oft ein Beitrag mit einem Lesezeichen versehen wurde, was darauf hinweist, dass die Inhalte besonders inspirierend oder relevant sind. Die Kennzahl „Sends“ misst, wie häufig Beiträge innerhalb der Plattform per Nachricht weitergeleitet werden. Beide Werte erscheinen künftig direkt im Bereich der Post Analytics und bieten Creatorn ein detaillierteres Bild über die Wirkung ihrer Inhalte. Diese neuen Funktionen sind Teil einer umfassenden Strategie von LinkedIn, um Creator enger an die Plattform zu binden. Mit über einer Milliarde Mitgliedern weltweit bietet LinkedIn zahlreiche Touchpoints, um Nutzer länger zu halten und Content-Produzenten wertvolle Daten zur Verfügung zu stellen. --- Thema 4 --- Die DMEXCO, Europas führendes Digital Marketing und Tech Event, hat in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Kantar eine Studie zur Kreativität im Marketing durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass deutsche Werbung im Vergleich zu internationalen Standards um zwanzig Prozent weniger emotional ist. Kreativität, Emotionen und Storytelling sind entscheidend für den Marketing-Return on Investment, werden jedoch in Deutschland zu selten eingesetzt. Während weltweit fünfundfünfzig Prozent der Befragten die emotionale Ansprache als wichtigsten Bestandteil ihrer Kreativstrategie ansehen, liegt der Enjoyment Score deutscher Werbung nur bei drei Komma einunddreißig von fünf möglichen Punkten. Dies ist niedriger als in Ländern wie Italien, den USA oder Frankreich. Zudem ist der Anteil rationaler Botschaften in Deutschland höher, während emotionale Botschaften seltener eingesetzt werden. Die Studie hebt hervor, dass deutsche Marketer den Wert von Kreativität erkennen müssen, um im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein. Werbung sollte mehr Mut und Gefühl zeigen, um die Zielgruppe zu erreichen. --- Thema 5 --- Im Fachartikel von Christoph Nordmann wird die Bedeutung stabiler digitaler Prozesse im Direktvertrieb hervorgehoben. Christoph Nordmann erläutert, dass digitale Belege sich von einem reinen Archivgut zu einer wertvollen Datenquelle entwickeln. Diese Transformation ermöglicht eine präzisere Segmentierung, Kaufzyklen-Analyse und Sortimentplanung, die direkt aus den Transaktionen abgeleitet werden. Ein Beispiel hierfür ist das Unternehmen bofrost*, das durch die Modernisierung seiner digitalen Infrastruktur und die Einführung einer offline-fähigen Cloud-Archivierung erhebliche Fortschritte erzielt hat. Nach Einschätzung von Christoph Nordmann sorgt diese Lösung dafür, dass jährlich rund fünfzig Millionen Rechnungen revisionssicher archiviert werden, was die Prozesssicherheit im Vertrieb erhöht. Darüber hinaus betont Nordmann, dass die gesammelten Daten nicht nur für die Archivierung, sondern auch als strategisches Fundament für Marketing und Vertrieb dienen. Die Verknüpfung mit CRM- und ERP-Systemen ermöglicht eine detaillierte Analyse des Kundenverhaltens. Dies führt zu einer optimierten Kampagnenplanung und Sortimentgestaltung. Christoph Nordmann schlussfolgert, dass Unternehmen, die ihre Archivsysteme aktiv in ihr Dokumentenmanagement integrieren, sich einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen können.