--- Hook --- Wir beleuchten, welchem Content große Sprachmodelle vertrauen, und wie Criteo Google im Bereich Retail Media unterstützt. Außerdem berichten wir über irreführende Werbung von Immoscout24, analysieren im Fachartikel von Ralf T. Kreutzer den Wandel von AB-Testing zu KI-Echtzeitanalysen und diskutieren im Podcast mit Magdalena Pusch, warum Digital-out-of-Home für Omnichannel-Kampagnen essenziell wird. --- Thema 1 --- Generative Künstliche Intelligenz hat sich von einem Experiment zu einem festen Bestandteil des digitalen Alltags entwickelt. In diesem Kontext stellt sich die Frage, welche Inhalte von diesen Systemen als vertrauenswürdig erachtet werden. Studien belegen, dass mehr als sechzig Prozent der Antworten von großen KI-Suchmaschinen wie ChatGPT oder Gemini keine korrekten Quellenangaben enthalten. Dies führt zu einem erhöhten Druck, glaubwürdige Informationen zuverlässig zu liefern. KI-Engines bewerten Inhalte anhand von Kriterien wie Genauigkeit, Autorität, Transparenz und Aktualität. Bevorzugt werden Quellen, die belegbare Fakten, ausgewiesene Expertise und nachvollziehbare Herkunft bieten. Während große Medienhäuser und Regierungsdomains häufig als autoritativ gelten, haben auch kleinere Marken mit echter Fachkenntnis und originärer Forschung die Möglichkeit, sich durchzusetzen. Die Grundlage für diese Bewertungen sind die Trainingsdaten, die vor allem aus Büchern, Fachartikeln und seriösen Nachrichten bestehen. Spam und Desinformation werden herausgefiltert. Für Marken ergibt sich daraus eine klare Strategie: Inhalte sollten regelmäßig aktualisiert, Quellen transparent genannt und Expertise sichtbar gemacht werden. Wer diese Kriterien erfüllt, hat bessere Chancen, in den Ergebnissen generativer Systeme prominent vertreten zu sein. --- Thema 2 --- Criteo und Google haben eine Partnerschaft im Bereich Retail Media geschlossen, um die Werbenachfrage zu steigern und die Position der Händler zu stärken. Diese Kooperation zielt darauf ab, die Dominanz von Amazon im Retail-Media-Markt herauszufordern. Google geht mit Criteo erstmals eine Zusammenarbeit im Onsite-Retail-Media-Bereich ein, bei der gesponserte Produkt- und Suchanzeigen direkt auf den Websites der Händler erscheinen. Die Integration von Criteos Plattform mit Google Search Ads 360 befindet sich derzeit in einer Beta-Phase in Nord- und Südamerika und soll global ausgerollt werden. Händler, die Criteo nutzen, können über Googles Plattform zusätzliche Werbenachfrage generieren und mehr Marken gewinnen. Ein zentrales Ziel ist die Bereitstellung einer einheitlichen Messung, um den Mehrwert der Werbeflächen nachzuweisen und das Vertrauen der Marken zu stärken. Diese strategische Partnerschaft soll Googles Wettbewerbsposition im Retail-Media-Segment verbessern, wo Amazon derzeit dominiert. --- Thema 3 --- Immoscout24 sieht sich einem Verbot des Landgerichts Berlin gegenüber, das die Werbung für Schufa-Bonitätschecks bei Wohnungsbesichtigungen untersagt. Das Gericht stellte fest, dass die Werbung irreführend und rechtswidrig war, da die Vorlage einer Bonitätsauskunft erst kurz vor dem Vertragsabschluss rechtlich zulässig ist. Immoscout24 hatte Mietern geraten, eine Mappe mit wichtigen Unterlagen, einschließlich der Schufa-Auskunft, mitzubringen und bot diese Dienstleistung gegen eine Gebühr von knapp dreißig Euro an. Das Gericht erkannte darin keinen neutralen Rat, sondern einen Versuch, von der Notlage der Wohnungssuchenden zu profitieren. Zusätzlich wurden datenschutzrechtliche Bedenken geäußert, da Immoscout24 ohne die erforderliche Einwilligung der Nutzer personenbezogene Daten im Rahmen einer „Selbstauskunft“ sammelte. Das Unternehmen hat gegen das Urteil Berufung eingelegt und betont, dass die Nutzer die Kontrolle über ihre Daten behalten. Das Urteil hebt die Wichtigkeit von fairer Werbung und datenschutzkonformen Praktiken hervor, besonders in einem Markt, in dem Verbraucher unter Druck stehen. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Ralf T. Kreutzer wird die Entwicklung von A/B-Testing hin zu multifaktoriellen KI-gestützten Echtzeitanalysen im Marketing thematisiert. Ralf T. Kreutzer erläutert, dass A/B-Testing lange Zeit als Standard im datengetriebenen Marketing galt, jedoch in einer zunehmend fragmentierten digitalen Welt an seine Grenzen stößt. Während A/B-Tests statische Vergleiche zwischen zwei Varianten ermöglichen, nutzt moderne KI, insbesondere das Reinforcement Learning, die Fülle an Daten in Echtzeit. Dies erlaubt eine individuelle Anpassung von Inhalten, Kanälen und Zeitpunkten, wodurch die Relevanz und der Customer Value gesteigert werden. Kreutzer beschreibt, dass KI-gestützte Systeme dynamisch auf Kundenreaktionen reagieren und personalisierte Ansprache ermöglichen. Um diese Technologien erfolgreich einzuführen, empfiehlt er eine klare Zieldefinition, den Aufbau einer soliden Datenbasis und die Implementierung geeigneter Technologien. Pilotprojekte sollten gestartet werden, um den Mehrwert zu messen, gefolgt von einer organisatorischen Verankerung der neuen Systeme. Abschließend betont Kreutzer, dass Unternehmen, die in diese Technologien investieren, entscheidende Wettbewerbsvorteile durch relevantere Kommunikation und effizientere Prozesse erzielen können. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Magdalena Pusch wird das Thema Digital Out-of-Home, kurz DOOH, und seine essenzielle Rolle für Omnichannel-Kampagnen besprochen. Magdalena Pusch erklärt, dass sich DOOH von großen Werbeflächen in urbanen Gebieten zu kontextuellen Indoor-Placements entwickelt hat. Mit rund fünftausend Bildschirmen in deutschen Fitnessstudios können gezielt definierte Zielgruppen dort erreicht werden, wo sie sich aufhalten. Die Technologie ermöglicht es, innerhalb kürzester Zeit herkömmliche Fernseher in programmierbare Werbeflächen umzuwandeln. Darüber hinaus werden kontextuelle Daten wie Standort- und Wetterdaten sowie Kassenbons genutzt, um die Effizienz von Kampagnen zu optimieren. Diese Daten ermöglichen eine geografische Segmentierung, die als Erfolgsfaktor gilt. Zudem wird die Cross-Format-Effizienz hervorgehoben, die durch die Nutzung standardisierter Formate wie Sechzehn zu Neun und Neun zu Sechzehn Produktionskosten senkt. Exklusive Netzwerke, etwa durch Partnerschaften mit großen Retail- oder Fitnessketten, schaffen zusätzliche Wettbewerbsvorteile. Schließlich zeigt sich, dass längere Verweildauern in Co-Working-Spaces oder Wartezimmern die Werbewirkung messbar steigern können.