--- Hook --- Wir beleuchten heute, warum neunundneunzig Prozent aller Klicks auf die ersten zehn Suchergebnisse entfallen und wie OpenAI mit einem eigenen Browser in den Markt einsteigt. Zudem berichten wir über WhatsApps Maßnahmen gegen Spammer, das strategische Comeback der Private Cloud im Fachartikel von Volker Geyer und im Podcast mit Jon Christoph Berndt darüber, warum Events mehr sein müssen als jährliche One-Hit-Wonder. --- Thema 1 --- Eine aktuelle Analyse von mehr als vierhundertachtundfünfzig Milliarden Klicks und siebzehn Billionen Impressionen in der Google Search Console verdeutlicht, dass nahezu alle Klicks auf die Top zehn Ergebnisse entfallen. Bei Desktop-Suchen entfallen etwa sechsundneunzig Komma achtundneunzig Prozent der Klicks auf diese Positionen, während bei mobilen Suchen sogar rund siebenundneunzig Komma sechsundfünfzig Prozent der Klicks auf Seite eins erfolgen. Dies zeigt, dass Nutzer fast ausschließlich auf der ersten Seite der Google-Suchergebnisse verweilen. Nur etwa drei Komma null drei Prozent der Desktop-Klicks und zwei Komma drei Prozent der mobilen Klicks entfallen auf Ergebnisse jenseits der ersten zehn. Darüber hinaus stammen mehr als fünfzig Komma neunundzwanzig Prozent der Desktop-Impressionen und etwa sechsundsiebzig Prozent der mobilen Impressionen aus den Top zehn. Ein bemerkenswerter Aspekt ist, dass knapp neunundzwanzig Prozent der Desktop-Impressionen auf Positionen jenseits von dreißig erscheinen, was darauf hindeutet, dass diese Aufrufe häufig von Bots oder Scraping-Tools generiert werden. Die Analyse bekräftigt die zentrale Bedeutung der Spitzenpositionen, da Seiten außerhalb der Top zehn weniger als vier Komma vier Prozent aller Klicks erhalten. Wer nicht auf der ersten Seite platziert ist, hat somit kaum Chancen auf Sichtbarkeit und Interaktion. --- Thema 2 --- OpenAI hat mit ChatGPT Atlas seinen ersten KI-Webbrowser vorgestellt, der die künstliche Intelligenz direkt in die Browserumgebung integriert. Der Browser basiert auf der Chromium-Engine und ist derzeit ausschließlich für das Betriebssystem macOS verfügbar. Versionen für Windows, iOS und Android sind in Entwicklung. ChatGPT Atlas bietet eine Vielzahl von Standardfunktionen, darunter Tabs, Lesezeichen und einen Inkognitomodus. Eine besondere Funktion ist die Integration von ChatGPT, die es Nutzern ermöglicht, direkt im Browser Fragen zu stellen, Inhalte umzuschreiben oder Aufgaben zu erledigen, ohne zwischen verschiedenen Anwendungen wechseln zu müssen. Atlas verarbeitet Informationen aus dem Browserverlauf und geöffneten Seiten, um kontextbezogene, personalisierte Unterstützung zu bieten. Zudem gibt es einen Beta-Agentenmodus, der es der KI erlaubt, eigenständig Recherchen oder Buchungen durchzuführen, allerdings nur für zahlende Abonnenten. Eine Memories-Funktion speichert optional das Surfverhalten für wiederkehrende Aufgaben. OpenAI legt großen Wert auf Sicherheits- und Datenschutzvorkehrungen, sodass Nutzer die Kontrolle über ihren Datenzugriff behalten. Atlas wird als digitaler Assistent beschrieben, der verschiedene Aufgaben wie Recherche, Online-Shopping und das Verfassen von E-Mails abdecken soll. --- Thema 3 --- WhatsApp führt neue Limits für unbeantwortete Nachrichten ein, um Spam und Massenwerbung einzudämmen. Nutzer und Unternehmen, die zahlreiche Nachrichten versenden, ohne Antworten zu erhalten, werden vorübergehend gesperrt. Jede versendete Nachricht wird auf ein monatliches Limit angerechnet, solange der Empfänger nicht reagiert. Bei Annäherung an dieses Limit erscheint ein Warnhinweis. Die genaue Anzahl der erlaubten unbeantworteten Nachrichten hat WhatsApp nicht bekannt gegeben, jedoch wird erwartet, dass Durchschnittsnutzer diese Grenze kaum erreichen. Ziel der Maßnahme ist es, massenhafte Werbenachrichten zu verhindern, die private Chats überfluten, insbesondere von Unternehmen, die aggressive Marketingbotschaften versenden. Diese Regelung wird in mehreren Ländern in den kommenden Wochen aktiviert. Hintergrund ist eine zunehmende Spam-Welle auf WhatsApp, die durch gefälschte Chrome-Erweiterungen verstärkt wird. Diese Tools umgehen bestehende Schutzmechanismen und werden gezielt vermarktet. Mit dem neuen Nachrichtenlimit möchte WhatsApp die Plattform für die Nutzer sicherer und störungsfreier gestalten. --- Thema 4 --- Im Fachartikel von Volker Geyer wird die Rückkehr der Private Cloud als strategische Lösung in der Unternehmenslandschaft thematisiert. Volker Geyer erläutert, dass Unternehmen zunehmend erkennen, dass die Public Cloud nicht für alle Workloads geeignet ist. Dies belegt der aktuelle Report „Private Cloud Outlook zweitausendfünfundzwanzig“, in dem mehr als die Hälfte der befragten IT-Entscheider in Deutschland angibt, dass Private Cloud innerhalb der nächsten drei Jahre oberste Priorität habe. Nach Einschätzung von Volker Geyer sind die vermeintlichen Vorteile der Public Cloud oft mit erheblichen Nachteilen verbunden, wie hohen Kosten und einem Verlust an Kontrolle über sensible Daten. Die Abhängigkeit von Anbietern kann zudem Sicherheitsrisiken und Schwierigkeiten bei der Einhaltung regulatorischer Vorgaben mit sich bringen. Geyer hebt hervor, dass moderne Private Clouds durch technologische Fortschritte zu agilen und wirtschaftlich attraktiven Lösungen geworden sind, die Unternehmen mehr Kontrolle und digitale Souveränität bieten. Er betont, dass die Zukunft in hybriden Cloud-Modellen liegt, die die Vorteile beider Ansätze kombinieren. Kritische Workloads und sensible Daten sollten in der Private Cloud gehostet werden, während die Public Cloud für Flexibilität und weniger risikobehaftete Anwendungen genutzt werden kann. --- Thema 5 --- In der heutigen Podcast-Episode mit Jon Christoph Berndt wird besprochen, warum Events mehr sein müssen als jährliche One-Hit-Wonder. Jon Christoph Berndt erklärt, dass authentische Marken heute auf Haltung setzen, anstatt nur laut zu sein. Der klassische Ansatz des Purpose greift zu kurz; erfolgreiche Unternehmen formulieren ihren Gesellschaftsbeitrag und stellen sich die Frage, was der Welt fehlen würde, wenn es sie nicht gäbe. Dies führt zu einer klaren Fokussierung auf das Wesentliche und weniger Aktivismus. Ein weiterer zentraler Punkt ist, dass emotionaler Umsatz ebenso wichtig ist wie finanzieller Erfolg. Menschen kaufen zunehmend von Menschen und nicht von perfekt geschliffenen Marken. Unternehmen, die echte Wertschätzung zeigen und auf ihre Kunden eingehen, schaffen eine starke Kundenbindung. Jon Christoph Berndt betont, dass Event-Marketing strategisch geplant werden muss. Ein einmal jährlich stattfindendes Event hat oft keine nachhaltige Wirkung. Erfolgreiche Event-Konzepte basieren auf der Markenpersönlichkeit und wirken über das ganze Jahr hinweg. Eine starke Marken-Voice erfordert klare Positionierungen im gesellschaftlichen und politischen Diskurs. Abschließend stellt Jon Christoph Berndt fest, dass Künstliche Intelligenz zwar eine wertvolle Ergänzung sein kann, jedoch die authentische Präsenz und das persönliche Erleben nicht ersetzen kann.