Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Web, äußert ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Zukunft des werbefinanzierten Internets. In einem Interview hebt er hervor, dass künstliche Intelligenz den Daten- und Trafficfluss, der für das heutige Webökosystem entscheidend ist, erheblich stören könnte. Wenn Nutzer nicht mehr auf Links klicken oder Webseiten besuchen, könnte das gesamte Modell des Online-Marketings zusammenbrechen. Diese Entwicklung wird von der Marketingbranche als alarmierend wahrgenommen, da KI-Systeme wie ChatGPT oder Gemini direkte Antworten liefern, ohne dass Nutzer auf Webseiten zugreifen müssen. Dies gefährdet die Reichweite, die Suchmaschinenoptimierung und die Werbeeinnahmen der Websites. Berners-Lee kritisiert auch die zunehmende Monopolbildung im Internet und fordert eine stärkere Dezentralität. Er zeigt sich ambivalent gegenüber dem „Semantic Web“-Ansatz, da die Fähigkeit der KI, semantische Daten zu generieren, zu einem neuen Ökosystem führen könnte, das menschliche Nutzer zunehmend ausschließt. Als mögliche Lösung schlägt er Mikropayments und Bezahlmodelle vor, um Website-Betreiber und Nutzer zur Zahlung zu bewegen. Nur durch die Schaffung eines nachhaltigen, offenen Geschäftsmodells könnte das Web neben den KI-Plattformen bestehen bleiben.