Universitäten verlieren zunehmend den Anschluss an die Anforderungen des modernen Marketings, wie Seth Godin kritisiert. Er bemängelt, dass die Lehrpläne weiterhin auf veralteten Modellen wie den vier Ps basieren und damit den Bedürfnissen der Markenführung nicht gerecht werden. Statt praxisnahe Fähigkeiten zu vermitteln, konzentrieren sich die Hochschulen auf theoretische Inhalte und die Reproduktion standardisierter Materialien. Godin betont, dass Neugier, Experimentierfreude und menschliche Kommunikation in der Ausbildung vernachlässigt werden. Er fordert drei zentrale Lernschwerpunkte: ein Grundverständnis für die Wirkung von Marketing auf Menschen, Kenntnisse über professionelle Marketingprozesse sowie die Fähigkeit, durch Storytelling Veränderungen zu bewirken. Diese Fähigkeiten können nicht aus Folien erlernt werden, sondern erfordern praktische Erfahrungen. Zudem beschreibt Godin die Herausforderung durch Künstliche Intelligenz, die viele traditionelle Marketingfähigkeiten automatisierbar macht. Zukünftige Marketer müssen daher in der Lage sein, empathisch mit Daten umzugehen und kreative Geschichten zu entwickeln. Der Stillstand im Bildungssystem wird als Folge von Angst vor Fehlern und dem Unbekannten identifiziert. Godin empfiehlt, kleine, mutige Veränderungen zu initiieren und Praktiker in den Lernprozess einzubeziehen.