Die taz hat nach siebenundvierzig Jahren ihre tägliche Printausgabe eingestellt. Die letzte werktägliche Druckausgabe erschien am Freitag, und seit Montag wird die taz ausschließlich digital angeboten, unter anderem als E-Paper, auf der Website und in der App. Damit ist die taz die erste überregionale Tageszeitung in Deutschland, die diesen Schritt vollzieht. Der Verlag begründet die Entscheidung mit steigenden Kosten und veränderten Lesegewohnheiten. Rund sechzig Prozent der Abonnenten nutzen bereits digitale Angebote, während nur noch etwa vierzehntausend Leser die Printversion beziehen. In einer Genossenschaftsversammlung im September zweitausendvierundzwanzig stimmten siebenundsiebzig Prozent der Mitglieder für den vollständigen Umstieg auf digitale Formate. Zudem unterstützen fünfundvierzigtausend Nutzer das freiwillige Bezahlmodell „taz zahl ich“, das einen Großteil der Erlöse ausmacht. Die taz sieht sich als Vorreiter in der Medienbranche und konzentriert sich künftig auf digitale Kanäle, Podcasts und soziale Medien. Der Verlag betrachtet diesen Schritt als bedeutende Veränderung und als Beweis für den Mut zur Transformation. Ob das Konzept ohne Bezahlschranke wirtschaftlich tragfähig ist, bleibt abzuwarten.