Ab Oktober zweitausendfünfundzwanzig tritt die EU-Verordnung über die Transparenz und das Targeting politischer Werbung, auch bekannt als TTPA, in Kraft. Diese Regelung verändert die politische Kommunikation in Europa grundlegend. Ziel der TTPA ist es, Einflussnahmen auf Wahlen und politische Prozesse transparenter zu gestalten und Manipulationen zu verhindern. Werbetreibende sind verpflichtet, politische Inhalte klar zu kennzeichnen, einschließlich Informationen zu Absender, Kosten und Targeting. Zudem wird das Schalten politischer Werbung durch Akteure außerhalb der EU drei Monate vor Wahlen untersagt. In Reaktion auf diese Veränderungen haben Google und Meta angekündigt, ab Herbst zweitausendfünfundzwanzig keine politische oder soziale Werbung mehr zuzulassen. Dies bedeutet einen signifikanten Verlust an Reichweite für Parteien, Nichtregierungsorganisationen und Initiativen, insbesondere für kleinere Organisationen mit begrenztem Budget für klassische Werbung. Experten erwarten, dass sich die politische Kommunikation künftig stärker auf organische Reichweite, Influencer-Marketing, Newsletter und Messenger-Dienste verlagert. Während NGOs neue Wege finden müssen, können kommerzielle Marken aufatmen, da Werbung mit gesellschaftlicher Haltung meist nicht unter die TTPA fällt. Die Bewertung von Inhalten durch Meta und Google bleibt jedoch ungewiss.