Der Berner Stadtrat hat beschlossen, auf ein geplantes Werbeverbot im öffentlichen Raum zu verzichten und weiterhin mit Einnahmen aus Außenwerbung zu planen. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer angespannten Finanzlage, in der die Stadt für die Jahre zweitausendsechs bis zweitausendneunundzwanzig einen kleinen Überschuss, eine sogenannte „schwarze Null“, anstrebt. Die linke Mehrheit, die ursprünglich ein Verbot durchgesetzt hatte, hat ihre Haltung aufgrund der finanziellen Notwendigkeit geändert. SP-Stadtrat Dominik Fitze erklärte, dass ohne die Einnahmen ab dem Jahr zweitausendsiebenundzwanzig Einschnitte in Bereichen wie Soziales, Bildung, Klimaschutz oder Infrastruktur unvermeidlich wären. Innerhalb der Sozialdemokratischen Partei und der Jungen Sozialisten gab es jedoch Kritik an diesem Rückzug, wobei eine Vertreterin den Schritt als „etwas feige“ bezeichnete und eine sachliche Debatte forderte. Das Budget wurde mit einer Mehrheit angenommen, jedoch steht die endgültige Entscheidung noch aus, da die Bevölkerung am dreißigsten November darüber abstimmen wird.